Samstag, 19. Juli 2008

Angst vor sozialem Abstieg wird größer

Umfrage

Angst vor sozialem Abstieg wird größer

Laut Studie sieht nur noch gut die Hälfte Deutschland als Wohlstandsgesellschaft

AP
19.07.2008 05:07

Eine Bettlerin in der Fussgängerzone der Innenstadt von Essen. Trotz des jüngsten wirtschaftlichen Aufschwungs sehen viele Bundesbürger Deutschland nicht mehr als wohlhabendes Land. Laut einer Ipsos-Umfrage glaubt inzwischen nur noch gut die Hälfte der Bundesbürger (55 Prozent), dass unsere Gesellschaft in Wohlstand lebt, wie die "Welt" am Samstag, 19. Juli 2008, berichtet. (AP Photo/Volker Wiciok, Archiv)


Berlin – Trotz des jünsten wirtschaftlichen Aufschwungs sehen viele Bundesbürger Deutschland nicht mehr als wohlhabendes Land. Laut einer Ipsos-Umfrage glaubt inzwischen nur noch gut die Hälfte der Bundesbürger (55 Prozent), dass unsere Gesellschaft in Wohlstand lebt, wie die „Welt“ berichtet. Vor zwei Jahren waren dagegen noch 65 Prozent dieser Auffassung. Drastisch gestiegen ist im Gegenzug die Zahl der Skeptiker: 40 Prozent sehen das Land demnach heute nicht in Wohlstand leben, 2006 waren es nur 29 Prozent.

Auch die zukünftigen wirtschaftlichen Perspektiven werden laut der im Auftrag des Bankenverbandes erstellten, repräsentativen Studie ausgesprochen düster gesehen, wie die Zeitung schreibt. Beinahe sechs von zehn Bundesbürgern rechnen demnach damit, dass der Lebensstandard künftig eher sinken wird. Einen steigenden Wohlstand erwartet hingegen gerade einmal jeder Zehnte der Befragten.

Gleichzeitig wird auch der Ruf nach Schutz durch den Staat wieder lauter. Während die regelmäßige Erhebung des Bankenverbandes für die vergangenen Jahre einen stetig steigenden Anteil derjenigen auswies, die die Sicherung des Wohlstands in erster Linie als individuelle Verantwortung betrachten, zeigt die diesjährige Umfrage erstmals wieder eine Trendumkehr, wie es heißt: Nur noch 62 (2006: 70) Prozent sind der Meinung, dass die Wohlstandssicherung vor allem eine Aufgabe des Einzelnen ist, 31 (25) Prozent sehen dagegen den Staat in der Pflicht.

Die kompletten Ergebnisse der Studie zum Standort Deutschland und zur Zukunft der sozialen Marktwirtschaft will der Verband am Donnerstag vorstellen. (AP)

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