Sonntag, 16. November 2008

Der Ex-US-Präsident Bill Clinton: „Die Finanzkrise kann drei Jahre dauern"


Bill Clinton: „Die Finanzkrise kann drei Jahre dauern“

Der Ex-US-Präsident Bill Clinton: „Die Finanzkrise kann drei Jahre dauern"

Ein globales Problem: Liegen unter deutschen Weihnachtsbäumen weniger Geschenke, verlieren Menschen in China ihren Job


Die weltweite Finanzkrise – sie hat auch Ex-Präsident Clinton überrascht: „Niemand konnte ahnen, dass die Krise mit einer solchen Wucht über uns hineinbricht“, sagte Clinton

Clinton prophezeit: „Die Finanzkrise kann bis zu drei Jahre dauern!“

Das Wichtigste sei jetzt: Die Verbraucher müssten wieder Vertrauen in die Wirtschaft fassen die Banken wieder liquide werden, analysierte der Ex-US-Präsident.


Mit einem Paket von 50 Maßnahmen wollen die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industrienationen die Finanzkrise in den Griff bekommen. Märkte sollen stärker kontrolliert, den Bankern soll mehr auf die Finger geschaut werden. Doch die Zeiten, in denen Europa und die USA diese Problem allein anpacken könnten, sind vorbei.


Vom Fabrikarbeiter in Indien über den Banker in New York bis hin zum Aldi-Käufer in Deutschland: Alle sind von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffen! Denn: Sie alle sind durch weltweite Geld- und Handelsströme miteinander verbunden. Geraten diese Ströme an einer Stelle ins Stocken, hat das Auswirkungen auf das gesamte System.

Aus Unsicherheit wird Angst!

Als in den USA die ersten Immobilienkredite platzten, nahm die Welt das gelassen zur Kenntnis. Aus Asien und Europa gesehen, waren die USA und damit das Problem weit weg. Dann gingen die ersten kleineren Banken pleite, die internationale Finanzwelt wurde hellhörig.

Als Großbanken wie Lehman Brothers in den Strudel gerieten, die Wall Street abstürzte und die Weltbörsen mit sich riss, reagierte die Bankenwelt plötzlich geschockt: Kredite gab es kaum noch, denn keine Bank konnte mehr sicher sein, ihr Geld wieder zu bekommen.

Wie ein Dominostein den nächsten reißt die Krise nun auch Finanz-Firmen in Europa und Deutschland (Hypo Real Estate) um. Sogar ganzen Länder wie Ungarn und Island droht die Zahlungsunfähigkeit.

Die Unsicherheit an den Börsen überträgt sich auf die Verbraucher in der ganzen Welt. Sie halten ihr Geld zusammen, kaufen weniger. Teils aus Angst vor Jobverlust, teils in der Hoffnung, die Preise würden fallen.


Weniger Konsum, weniger Handel!

Als erstes wird auf Produkte verzichtet, die teuer sind und deren Anschaffung leicht verschoben werden kann: Autos! Das trifft die inländischen Autobauer und Zulieferer, aber auch deren Konkurrenten auf der ganzen Welt. Doch bei den Autos bleibt es nicht.

Da bei Mieten und beim Energieverbrauch kurzfristig kaum gespart werden kann, kaufen die Leute weniger Lebensmittel, weniger Kleidung. Sie leisten sich weniger Restaurantbesuche, sparen beim Urlaub und kaufen billigere Geschenke.

Wenn weniger gekauft wird, stornieren die Warenhäuser ihre Aufträge. Metro und Ikea drosseln ihre Produktion in Asien oder kaufen weniger ein. Reedereien und andere Transportunternehmen fahren ihre Kapazitäten zurück.

Europa kauft weniger, Asien produziert weniger!

Weil Herr Müller in Dortmund seine Stereoanlage erst nächstes oder übernächstes Jahr kaufen will, verliert Herr Wang in Südchina heute seinen Job. Elektronik, Kleidung, Spielzeug und vieles mehr wird massenweise aus Asien eingeführt. Bleibt die Nachfrage längere Zeit weg, werden dort ganze Werke geschlossen, verlieren Tausende ihre Jobs.

Wer nichts mehr produziert, braucht keine Rohstoffe mehr und hat auch kein Geld mehr Waren einzukaufen. Die Handelskrise in Asien schlägt auf den Westen zurück. Er bleibt auf Autos, Technik und Maschinen sitzen.

Die Krise trifft jetzt die Exportländer wie Deutschland und Japan.

Außerdem: Ob als Handlanger auf den Mega-Baustellen in Dubai oder als Dienstmädchen in den Manager-Haushalten von New York:

Millionen von Gastarbeitern schuften im Ausland für ihre Angehörigen in der Dritten Welt.


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