29. September 2008, 14:31 Uhr
US-FINANZKRISE
Citigroup übernimmt Wachovia
Die amerikanische Bank Citigroup wird nach Angaben der staatlichen US-Einlagensicherung FDIC das Bankgeschäft des angeschlagenen Instituts Wachovia kaufen. Citigroup werde bei diesem Deal vom Staat unterstützt.
Washington - Die amerikanische Bank Citigroup übernimmt das operative Geschäft der schwer angeschlagenen US-Regionalbank Wachovia. Citigroup übernehme den Großteil von Wachovias Vermögenswerten und Verpflichtungen sowie Verluste von bis zu 42 Milliarden Dollar und werde bei diesem Deal vom Staat unterstützt, teilte der US-Einlagensicherungsfonds (FDIC) am Montag mit.
Citigroup-Zentrale in New York: Übernahme von Vermögen und Schulden
Die Aktien von Wachovia stürzten vorbörslich um 80 Prozent ab und notierten bei weniger als zwei Dollar pro Aktie. Die Papiere der Citigroup legten dagegen um mehr als drei Prozent auf 20,54 Dollar zu.
"Die heutige Aktion bedeutet für Wachovia-Kunden eine nahtlose Kontinuität beim Service und eine volle Absicherung ihres Guthabens", teilte die FDIC mit. Wachovia sei nicht wie zuletzt andere Banken vor dem Verkauf zusammengebrochen.
US-Finanzminister Henry Paulson erklärte, eine Pleite Wachovias wäre ein Risiko für das gesamte Finanzsystem gewesen. In dieser Zeit turbulenter Märkte werde die Regierung weiter alles tun, um das Finanzsystem und die Wirtschaft zu schützen, sate er.
Zuvor hatte bereits die "New York Times" auf ihrer Webseite berichtet, dass die Banken Citigroup, Santander und Wells Fargo & Co. an einer Notübernahme von Wachovia interessiert seien. Wachovias Aktien waren schon am Freitag um 42 Prozent gefallen.
Wachovia hatte 2006 auf der Höhe des Immobilienbooms für 25 Milliarden Dollar die Hypothekenbank Golden West Financial Corp. gekauft. Damit übernahm sie auch ein 122 Milliarden Dollar schweres Portfolio inzwischen fauler Kredite. Die Schulden der in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ansässigen Wachovia-Bank wird auf insgesamt 312 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Bank war nach gigantischen Verlusten immer stärker unter Druck geraten. Sie führte seit Tagen Verkaufsverhandlungen mit mehreren Banken. Wachovia könnte jetzt von dem geplanten 700-Milliarden-Rettungsplan profitieren, auf den sich die Kongressführung am Sonntag verständigte.
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