Sonntag, 23. August 2009

Obama: Ihren Sommerurlaub wird die „First Family“ auf der noblen Insel „Martha’s Vineyard“



Urlaubsmisere

Hurrikan "Bill" nimmt Kurs auf Ferienhaus der Obamas

Doppeltes Pech für den US-Präsidenten: Eine Woche lang wollte sich Barack Obama auf der Promi-Insel Martha's Vineyard von den Strapazen des Regierens erholen. Doch schon hagelt es Kritik. Familie Obama gönne sich zur Unzeit eine Auszeit, hieß es. Und jetzt ist auch noch Hurrikan "Bill" im Anmarsch.

Washington - Hurrikan "Bill" wirbelt über den Westatlantik und hat den Bermudas hohe Wellen, heftige Regenfälle und Überschwemmungen beschert. Für Massachusetts, dem der Hurrikan am nächsten kommen dürfte, wurde am Samstag eine Tropensturmwarnung ausgegeben.

Eben hier liegt die Prominenten-Ferieninsel Martha's Vineyard, wo US-Präsident Barack Obama ab Sonntag mit seiner Frau Michelle und den beiden Töchtern Malia und Sasha eine Woche entspannen will - first class, versteht sich. Satte 35.000 Dollar lassen sich die Obamas eine Woche auf dem elf Hektar großen Anwesen kosten - bezahlt wird der Urlaub aus der Familienkasse.

Für die Unterbringung von Obamas Mitarbeitern, die Sicherheit und die Personenschützer des Secret Service muss allerdings der Steuerzahler aufkommen. Auch über die Nutzung seines Dienstwagens muss sich Obama - im Gegensatz zu manch deutscher Ministerin - keine Gedanken machen. Die Präsidentenmaschine Air Force One wird die First Family sicher in den Urlaub bringen.

Mit dem heraufziehenden Hurrikan haben die Bootsbesitzer in Martha's Vineyard bereits ihre Yachten gesichert. Ein Hafenmeister erklärte, die Telefone liefen wegen drängender Fragen zum Hurrikan heiß. Auf dem Ozean seien die Wellen bereits rund viereinhalb Meer hoch. Vor der kanadischen Ostküste brachte der Ölkonzern Exxon Mobil 200 Arbeiter einer Bohrinsel in Sicherheit.

"Herr Präsident, warum besuchen Sie nicht Amerikas Herzland?"

"Ich glaube, er wird einen guten Teil seiner Zeit damit verbringen, einfach mit seiner Familie auszuspannen", sagte Obamas Sprecher Robert Gibbs. "Es gibt keine offiziellen Termine in der kommenden Woche. Ich gehe davon aus, dass er einige Male Golf spielen wird."

Angesichts der stockenden Gesundheitsreform, Wirtschaftskrise und eskalierender Gewalt im Irak und Afghanistan ist dies keine gute Zeit für Freizeitsport, meinen die Kritiker des Präsidenten. Der Direktor des Instituts für politische und ausländische Beziehungen der Johns Hopkins Universität, Robert Guttman, fragte öffentlich, warum Obama nicht in einer von der Wirtschaftskrise gebeutelten Region Urlaub mache. "Herr Präsident, warum besuchen Sie nicht Amerikas Herzland?", schrieb Guttman im liberalen Internet-Dienst "Huffington Post".

Auch sonst gab es in US-Medien reichlich Mutmaßungen rund um Obamas Urlaub: Wird er den schwer kranken Senator Edward Kennedy aus Massachusetts besuchen? Wird Michelle Obama Amerika wieder mit dem Tragen kurzer Hosen begeistern?

Obama bittet bei aller Aufregung lediglich darum, seine und vor allem die Privatsphäre seiner Töchter zu respektieren. "Wenn die Mädchen draußen sind und auf Martha's Vineyard ohne ihre Eltern unterwegs sind, dann ist es unser starker Wunsch, dass ihnen ihr Raum und ihre Privatsphäre gegeben werden", sagte sei Sprecher Gibbs. Die Medien sollten nicht über "zwei kleine Mädchen im Urlaub berichten", forderte Gibbs. Sie seien keine Personen des öffentlichen Lebens.

Obama-Hype auf der Insel

Auf der Insel allerdings freut man sich schon längst auf die Mädchen - wenn sie auch nicht öffentlich sind, so sind sie doch sehr beliebt. Schon sind die ersten T-Shirts mit Fotos der First Family im Angebot, selbst Familienhund "Bo" wird vermarktet. Auf der rund 37 Kilometer langen Insel, auf der nur 15.000 Menschen ganzjährig leben, gibt es jetzt nach den Obamas benannte Kuchen und Obama-Eis.

Doch die Einheimischen müssten sich eigentlich längst an die Gäste aus dem Weißen Haus gewöhnt haben: Sechs Präsidenten haben sich laut dem Fremdenverkehrsbüro schon auf der Insel erholt. Der frühere Präsident Bill Clinton kam besonders gern auf das Eiland vor der Südküste von Cape Cod.

In der vergangenen Woche machte der Ex-Präsident mit Außenministerin Hillary Clinton Urlaub auf den Bermudas. Laut Medienberichten ergriff das Paar dann aber am Donnerstag die Flucht, bevor der Hauptflughafen der Inseln am Freitag vorsichtshalber geschlossen wurde.

"Bill" ist der erste Hurrikan dieses Jahres im Atlantik. Im vergangenen Jahr hatten mehrere Wirbelstürme in der Karibik vor allem schwere Schäden in Haiti und Kuba verursacht. Beide Länder leiden bis heute unter den Verwüstungen.


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Auch die Weltpolitik macht im Sommer mal Siesta. Dann posiert US-Präsident Barack Obama (48) im lässigen Freizeitlook für die Fotografen.


Ihren Sommerurlaub wird die „First Family“ auf der noblen Insel „Martha’s Vineyard“ vor der amerikanischen Ostküste verbringen – wie früher die Kennedys und die Clintons.

Die 230 Quadratkilometer große Insel ist seit Ende des 19. Jahrhunderts unter Wohlhabenden als gut abgeschottetes Sommerziel bekannt. Romantische Küstenstädtchen wie Menemsha oder Oak Bluffs erinnern an die Zeit, als man auf „Vineyard“ noch vom Walfang und der Fischerei lebte.

Die Abgeschiedenheit hat ihren Preis: Schon die 45-minütige Überfahrt mit der Fähre ab Woods Hole kostet ab 135 Dollar pro Auto und eine Übernachtung in einer „einfachen Pension“ mindestens 100 Dollar.

Hotel-Tipp: Das „Crocker House Inn“ in Vineyard Haven gehört noch zu den günstigen Optionen, DZ ab ca. 130 Euro, (www.crockerhouseinn.com)


Marthas Vineyard

sourxe: spiegel


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