Sonntag, 31. Mai 2009

USA wappnen sich für Internet-Krieg

USA wappnen sich für Internet-Krieg


Die USA wappnen sich für den Cyberkrieg und wollen sich besser gegen gegen Internet-Spionage schützen. US-Präsident Barack Obama will nach amerikanischen Medienberichten die Einrichtung der Stelle eines Internet-Beauftragen im Weißen Haus bekannt geben. Der künftige „Cyberzar“ solle die Umsetzung der milliardenschweren Pläne beaufsichtigen und koordinieren, mit denen Computer im ganzen Land sicherer vor Hackern gemacht werden sollen.
Gleichzeitig plant das Verteidigungsministerium nach einem Bericht der Zeitung „New York Times“ die Einrichtung eines Militärstabes zur Abwehr von Internetangriffen und zur Vorbereitung eines offensiven Krieges per Internet. Beim „Cyberwar“ versuchen die Angreifer den Gegner kampfunfähig zu machen, indem sie per Internet etwa dessen Energieversorgungs- oder Computernetze lahm legen.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Broadway feiert beste Saison aller Zeiten

Rekordumsatz:

Broadway feiert beste Saison aller Zeiten

Rekordumsatz: Broadway feiert beste Saison aller Zeiten

Kultstätte für alle Musical- und Theaterfans: Der New Yorker Broadway hat einen Rekordumsatz erwirtschaftet

Was für ein Theater: Trotz Wirtschaftskrise hat der New Yorker Broadway so viel Umsatz gemacht wie nie zuvor. Insgesamt setzten die Bühnen fast eine Milliarde Dollar um - und das bei einem sehr ehrgeizigen Spielplan.

Der New Yorker Broadway hat ungeachtet der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise die beste Spielzeit seiner Geschichte hinter sich. Der Verband der Besitzer, Manager und Produzenten von Theatern (Broadway League) gab am Mittwoch den Rekordumsatz von 943,3 Millionen Dollar (676 Millionen Euro) für die jüngste Saison bekannt. Diese war am Sonntag nach 52 Wochen offiziell zu Ende gegangen.

Allerdings ergab sich das Plus von sechs Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr vor allem aus gestiegenen Eintrittspreisen. Die Zuschauerzahl an New Yorks Theatermeile fiel leicht von 12,27 auf 12,15 Millionen Personen.

Trotz des Einbruchs an der Wall Street hielt die Theaterwelt an ihrem ehrgeizigen Spielplan fest und stellte 43 neue Produktionen vor, ein Rekord seit der Spielzeit 1982/1983 mit 50 Premieren. Unter den Broadway-Neulingen der vergangenen Saison waren zehn Musicals, acht Theaterstücke, vier Musical-Revivals, 16 neuinszenierte Dramen und fünf Sonderveranstaltungen, teilte die Broadway League mit. Etliche der neuen Produktionen waren allerdings noch vor dem Einbruch der Märkte finanziert worden.

"Es war eine inspirierende Saison", lobte die Exekutivdirektorin des Verbandes, Charlotte St. Martin. "Sie zeigt, dass die Besucher selbst in einer schwierigen wirtschaftlichen Zeit nicht ausbleiben, wenn wir hochwertige Shows bieten." Nach dem Ende der Spielzeit steht jetzt nur noch in der Nacht zum 8. Juni die Verleihung der Tony-Preise für diesjährige Bestleistungen am Broadway bevor.
DPA

source: stern

Sonntag, 24. Mai 2009

Wiedereröffnung der Freiheitsstatue: Im Hirn von Lady Liberty


WIEDERERÖFFNUNG DER FREIHEITSSTATUE

Im Hirn von Lady Liberty

Darauf haben die Touristenmassen in New York gewartet: Am US-Unabhängigkeitstag wird das Innere der Freiheitsstatue wieder eröffnet - samt Zugang zur winzigen Krone. SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent Marc Pitzke bekam von den Behörden schon mal eine Vorschau gewährt.

New York - Das Hirn der Lady ist hohl. Ein niedriger, krummer, schwüler Raum. 22 Etagen über dem Wasser, zusammengehalten von einem Skelett schmaler Stahlträger, vernietet und verkleidet mit hauchdünner Kupferhaut. Der Besucher erreicht es über eine steile Wendeltreppe, 354 schmale Stufen.

Die 25 Fenster, die die Krone markieren, öffnen sich zum Hafen, und wer sich an der schrägen Stützwand mutig vorlehnt, kann links sogar ein Stück Skyline sehen. Tief unten steht ein winziger Wärter, wie ein Spielzeugsoldat.

Wenigstens sind die Fenster heute verglast. Früher waren sie das nicht. Als erster und einziger krabbelte 1929 ein Herr namens Ralph Gleason hindurch, um Selbstmord zu begehen. Dann überlegte er es sich anders, versuchte umzukehren, rutschte aber aus, "schoss abwärts und prallte dabei an der Brust der Statue ab", wie die "New York Times" meldete. Er landete 90 Meter tiefer tot auf dem Rasen.

Als zwei Helikopter niedrig vorbeiknattern, vibriert das klaustrophobische Gehäuse, in das gerade mal zehn Personen passen. Der schiefe Boden brummt unter den Füßen. Der stickige Raum in der Krone ist nichts für Menschen mit Höhenangst.

Den Kopf verbiegen für einen Blick auf die Krone

Man hängt schräg über dem Hafen, dessen Tuten und Segelklappern gedämpft durch die nur 2,4 Millimeter dünne Kupferschicht dringt. Die brüchigen Adern des rechten Statuenarms sind aus nächster Nähe zu sehen, auch der Griff der Fackel und, wenn man den Kopf verbiegt, eine der sieben Zacken der Krone, die die sieben Kontinente oder die sieben Meere repräsentieren sollen - je nachdem, wem man glaubt.

"Wenn du als Terrorist ein Zeichen setzen willst", sinniert Gastgeber Darren Boch vom National Park Service, "wäre die Freiheitsstatue sicherlich ein gutes Ziel." Rein hypothetisch natürlich.

Fast acht Jahre lang war es versperrt, das mythische Innere der Statue of Liberty - jenes "wichtigste Wahrzeichen unserer Nation", wie Boch sagt, ein bulliger Mann, der selbst etwas vom Aufstieg keucht. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 galt es eben einfach als zu riskant, zumal der einzige Zugang zu Kopf und Krone - zwei kleine, ineinander verschlungene Eisentreppen - längst nicht mehr feuerpolizeilichen Ansprüchen genügt. Hier kommt im Ernstfall so schnell keiner raus.

Am 4. Juli, dem Nationalfeiertag, soll dieser höchste Aussichtspunkt mitten im New Yorker Hafen nun wiedereröffnet werden. Ein Datum, so symbolisch wie das Monument selbst: Die Statue war ein Geschenk Frankreichs zur Hundertjahrfeier der Unabhängigkeitserklärung 1876. Das Podest ist zwar seit 2004 schon wieder zugänglich, nach einer 20-Millionen-Dollar-Renovierung. Der Alkoven in der Krone blieb aber bisher versperrt. Der National Park Service ließ SPIEGEL ONLINE aber bereits jetzt die Treppenstufen hinauf steigen.

In 214 Kisten nach New York

Ein Küstenwachenboot namens "Lady Liberty III" befördert frühmorgens eine Handvoll Arbeiter und Angestellte des Park Service, des zuständigen Nationalpark-Amts, vom Battery Park an der Südspitze Manhattans herüber. Erster Zwischenstopp ist Ellis Island, bis 1954 Hauptanlaufpunkt für Einwanderer, heute eine Museumsinsel. Von dort sind es nur wenige Minuten bis zum Liberty Island, auf dem die Freiheitsstatue die einlaufenden Schiffe grüßt.

Diese Insel, damals noch Bedloe's Island genannt und Standort eines Forts, hatte der französische Bildhauer Frédéric Bartholdi 1871 beim ersten Ortstermin als Heimat seiner Mammutstatue auserkoren. Nach einigem Hin und Her und etlichen Fehlentwürfen - eine Version der Statue hielt die Fackel in der linken Hand - kam das Projekt schließlich in Gang.

Verlegerlegende Joseph Pulitzer sammelte einen Großteil der Gelder für den von den USA finanzierten, 50 Meter hohen Sandsteinsockel. Der Rest kam unter anderem durch Lotterien und einen Poesie-Wettbewerb zustande. Als das Podest 1886 fertig war, warfen die Maurer Silbermünzen in den noch feuchten Mörtel.

Die Statue selbst - 46 Meter hoch, 204 Tonnen schwer, "Schuhgröße 876" (Boch) - wurde in Paris montiert, dann wieder in 350 Einzelteile zerlegt und in 214 Kisten nach New York verschifft. Der rechte Arm samt Fackel war bereits 1876 zur amerikanischen Jahrhundertfeier nach Philadelphia gekommen. US-Präsident Grover Cleveland - der sich als Gouverneur der Finanzierung widersetzt hatte - eröffnete das Monument am 28. Oktober 1886.

"Machen Sie Pause, wenn Sie keine Luft mehr kriegen"

"Dieser Ort hat auch für mich eine sehr persönliche Bedeutung", sagt Darren Boch. "Meine Großeltern kamen in Ellis Island an, aus Sizilien und aus Deutschland. Die Statue war das Erste, was sie von ihrer neuen Heimat sahen." Vier von zehn Amerikanern, sagen sie hier, können ihren Stammbaum physisch an Ellis Island und "Lady Liberty" vorbeizeichnen.

Diese Erinnerungen finden sich heute in einem Museum im Sockel der Statue verewigt. Von dort geht's steil nach oben, Stufe für Stufe. Ein Parksanitäter gibt eine kurze Einweisung. "Passen Sie auf Ihren Kopf auf", sagt er. "Achten Sie, wohin Sie treten. Machen Sie Pause, wenn Sie keine Luft mehr kriegen."

Anfangs ist die Treppe noch breit, bald verengt sie sich, zum Schluss wird sie zur schmalen, steilen, schwindelerregenden Spirale. Langsam klettert man durchs Gerüst hoch, zwischen den tief im Fundament verankerten, gebogenen, gewundenen, kreuzvernieteten Stahlträgern hindurch, die die bronzene Außenhaut tragen wie eine überdimensionale Kuchenbackform.

Früher dauerte es zwei Stunden, bis man so die Spitze erreicht hatte, da sich Hunderte Besucher gleichzeitig in dem engen Aufstieg ballten. Wer einmal begonnen hatte, konnte nicht mehr zurück. "Das", erinnert sich Boch, "fanden nicht alle immer überwältigend."

Streit um die steile Siege

Im Gegenteil. Die Wiedereröffnung der Krone stieß auf heftigen Widerstand des Park Service. Bei einer Kongressanhörung 2007 sagte dessen Vizedirektor Daniel Wenk, Bartholdi habe seine Statue "nie als etwas beabsichtigt, das man besteigen könnte". Als die Statue 1933 in die Obhut des Park Service ging, hatte Liberty Island weniger als 200.000 Besucher im Jahr. 2006 waren es mehr als 2,5 Millionen - obwohl die Wendeltreppe der Statue, so Wenk, nur für Wartungspersonal gedacht sei, "nicht für andauernde, alltägliche Besteigung".

Die einzige Möglichkeit, den Aufstieg katastrophensicher zu gestalten, wäre nach Auffassung des Park Service ein neuer, 22-stöckiger Turm neben der Statue, mit einer Gangway an der Spitze. Das hält das Amt natürlich für "inakzeptabel". Doch der demokratische Kongressabgeordnete Anthony Weiner - der nächstes Jahr womöglich für das New Yorker Bürgermeisteramt kandidieren wird - trommelte unermüdlich für einen öffentlichen Zugang zur steilen Stiege.

Also wurde jetzt ein Kompromiss gefunden: Ab 4. Juli soll die Krone nur noch in Zehnergruppen erklommen werden können, die Teilnehmer werden per Online-Reservierung ausgewählt. "Das wird ein sehr intimes, sicheres Erlebnis", hofft Boch. "Wahllos zusammengewürfelte Leute, die beim Erklimmen über die Freiheit plaudern können."

US-Innenminister Ken Salazar verkündete die Wiedereröffnung der Krone Anfang Mai persönlich bei einer Visite auf Liberty Island. Zuvor hatte er selbst die 354 Stufen absolviert. Sein atemlos-begeistertes Fazit: "Phantastisch!"


spource:spiegel

Freitag, 22. Mai 2009

USA-URLAUB Gute Zeiten für Schnäppchenjäger



USA-URLAUB

Gute Zeiten für Schnäppchenjäger

Fallende Zimmerpreise in New York, Sieben-Tage-Kreuzfahrten für 300 Euro: Ein Urlaub in den USA ist so billig wie nie. Mit Rabatten und vielen kostenlosen Extras will die Branche In- und Ausländer zum Ausspannen verlocken - man muss die Schnäppchen nur aufspüren.

Miami - Ein umjubelter neuer Präsident, ein insgesamt verbessertes Image und ein weiter schwacher US-Dollar: In anderen Jahren wären das beste Voraussetzungen für einen internationalen Touristenansturm auf die USA. Doch die weltweite Rezession sorgt für das Gegenteil: 2009 erwarten die Vereinigten Staaten acht Prozent weniger Besucher aus dem Ausland, erklärte der neue Handelsminister Gary Locke jetzt bei der Reisemesse Pow Wow in Miami.

In der Krise liegt für viele Urlauber aber auch eine Chance: Um Flüge, Hotels, Kreuzfahrtschiffe und Freizeitparks zu füllen, bietet die Reisebranche in den USA so viele Sonderpreise wie selten zuvor.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis in den USA werde von deutschen Urlaubern derzeit "als unglaublich gut" wahrgenommen, lautet die Beobachtung von Tilo Krause-Dünow, Chef des Veranstalters Canusa und Vorstandsmitglied im deutschen Visit USA Committee (VUSA). "Immer öfter gibt es Extras wie das Frühstück, Abendessen oder Anwendungen im Spa-Bereich jetzt kostenlos dazu, besonders in den hochwertigen Hotels", sagte die Chefin von California Tourism, Caroline Beteta, in Miami.

Und auch die Kreuzfahrtreedereien gäben derzeit große Rabatte: Sieben Nächte an Bord mit allen Mahlzeiten seien nun für 350 bis 400 Dollar (umgerechnet 260 bis 300 Euro) zu haben. Da sei es "für viele Menschen sogar billiger, eine Kreuzfahrt zu machen, als zu Hause zu bleiben".

New Yorker Zimmerpreise gesunken

Ein "Jahr mit großen Sparmöglichkeiten" ist 2009 auch für George Fertitta, den Tourismuschef von New York City. Der "Big Apple" hatte in den vergangenen Jahren einen Besucherrekord nach dem anderen verzeichnet, was zu stark steigenden Hotelpreisen führte. Nun seien die Zimmer zum Teil um 20 bis 30 Prozent günstiger geworden, "obwohl die Auslastung der Hotels weiterhin hoch ist". Im Schnitt liege der Zimmerpreis nun bei 220 statt 280 Dollar pro Nacht.

Viel Zuspruch erhofft sich New York von der Sparaktion "The real deal", an der sich mehr als 90 Hotels, Museen, Theater und Ausflugsanbieter beteiligen: Wer touristischen Leistungen für zwei Personen online über das Portal www.nycgo.com bucht, bekommt für ein Ticket 50 Prozent Nachlass.

Miami dagegen wird eine Sommeraktion nach dem Motto "Vier Nächte bleiben, nur drei bezahlen" starten, kündigte Suzie Sponder vom regionalen Tourismusbüro während des Pow Wow an - "fast alle unsere Mitglieder machen mit". Die Großstadt in Florida hat in diesem Sommer besonders viele Betten zu füllen, nachdem durch Neueröffnungen und Erweiterungen rund 10.000 Hotelzimmer dazugekommen sind.

Ähnlich ist die Herausforderung für die Freizeitpark-Hochburg Orlando, wo nach Angaben des regionalen Tourismusverbandes derzeit Attraktionen und Hotels für 2,2 Milliarden Dollar (1,65 Milliarden Euro) im Bau sind.

Ausländische Besucher spielen auf dem US-Reisemarkt eine eher kleine Rolle - die meisten Urlauber stammen aus dem eigenen Land. Laut einer Prognose der US-Reisevereinigung werden die Amerikaner in diesem Sommer aber 7,2 Millionen Inlandsreisen weniger unternehmen als 2008: Statt 329,1 seien 321,9 Millionen Touren zu erwarten. In dieser Situation sind internationale Gäste umso wichtiger.

Als positiv dürften viele Besucher dabei die Benzinpreise in den USA empfinden, die im Sommer 2008 bei etwa 4 Dollar pro Gallone (etwa 3,78 Liter) lagen. In Minnesota zum Beispiel sind sie jetzt wieder bei 2,40 Dollar angekommen, erklärte Cheryl Offerman vom Tourismusamt des Bundesstaates. Mietwagen-Rundreisen seien bei den deutschen Veranstaltern derzeit auch besonders gefragt, sagte Krause-Dünow. Im Vergleich dazu seien die Wohnmobil-Buchungen etwas zurückhaltender, heißt es: Hier wirken die Benzinpreise von 2008, als viele Touristen mit ihren Reiseplanungen für 2009 begonnen haben, offenbar noch nach.

Weniger Geschäftreisende aus Deutschland

Bei den großen deutschen Veranstaltern lägen die Buchungen für 2009 überall im Plus, hat VUSA-Vorstand Krause-Dünow ermittelt. Dass es laut dem US-Handelsministerium im Januar und Februar dennoch einen Rückgang bei der Einreisezahl aus Deutschland um 12,1 Prozent gab, sei mit dem geringeren Geschäftsreiseverkehr zu erklären, sagte die deutsche VUSA-Präsidentin Rita Hille.

In der Haupturlaubszeit von Mai bis Oktober werde diese Statistik wieder anders aussehen: Die Urlauberzahlen glichen das Minus bei den Geschäftsreisenden dann aus. Dazu beitragen werde, dass Einkaufen in den USA weiterhin ein starkes Reisemotiv sei, "und auch der 'Obama-Effekt' hilft uns immer noch."

Ob das Interesse der Deutschen an USA-Urlaub auch 2010 stabil bleibt, ist aber schwer abzuschätzen. US-Handelsminister Gary Locke sieht die Zahl der internationalen Gäste insgesamt dann wieder mit drei Prozent im Plus. Die deutschen Veranstalter dagegen treibt die Frage um, ob der "Obama-Effekt" auch 2010 noch zu spüren ist und wie sich die steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland auswirkt.

Vergleichsweise günstig bleiben dürften viele Transatlantiktrips allerdings: Beim Pow Wow hätten die Anbieter jetzt mit Hotelketten gesprochen, "die ihre Preise für 2010 pauschal um mindestens zehn Prozent senken werden, und zusätzlich gibt es Angebote wie "Frühstück kostenlos" obendrauf", sagte Krause-Dünow. "Dinge, die bisher nie möglich gewesen sind, sieht man jetzt überall - von Hawaii bis Miami."


spurxe: spiegel


Donnerstag, 21. Mai 2009

GRENZKONTROLLE USA testen Finger-Scan bei Ausreise

GRENZKONTROLLE

USA testen Finger-Scan bei Ausreise

Online-Registrierung, Fingerabdruck und Foto - die USA machen ihren Gästen die Einreise nicht leicht. Jetzt will das Heimatschutzministerium auch beim Verlassen des Landes biometrische Daten einfordern. Zunächst werden zwei Verfahren in Atlanta und Detroit getestet.

Miami - Erst kamen die Fingerabdrücke und das Foto am Einwanderungsschalter, Anfang 2009 folgte die Online-Anmeldung Esta. USA-Reisende mussten sich in den vergangenen Jahren bereits an einige Änderungen bei der Grenzkontrolle gewöhnen.

Scan am Flughafen von Houston: Bald auch bei der Ausreise
Getty Images

Scan am Flughafen von Houston: Bald auch bei der Ausreise

Und die nächste Neuerung wird nach dem Willen der US-Regierung nicht lange auf sich warten lassen: Im Juni wird in Atlanta und Detroit 30 Tage lang das Scannen biometrischer Daten auch bei der Ausreise getestet.

Betroffen sind alle Passagiere, die keinen US-Pass besitzen. Binnen eines Jahres werde dann entschieden, welches von zwei Verfahren überall eingesetzt wird, kündigte Shonnie Lyon, Vizedirektor des Programms US-Visit im Heimatschutzministerium, auf der US-Reisemesse Pow Wow in Miami an.

Die Aktion in Atlanta und Detroit ist nicht die Erste ihrer Art. Schon in den Jahren 2004 bis 2007 gab es auf zwölf Flughäfen und in zwei Seehäfen einen Testbetrieb mit der Abgabe biometrischer Daten bei ausreisenden Gästen. Dieser habe jedoch Schwächen gehabt, sagte Lyon. Im neuen Anlauf sollen die Passagiere in Atlanta spezielle Kontrollstellen im Terminal durchlaufen, in Detroit dagegen werden die Fingerabdrücke erst unmittelbar am Flugsteig eingesammelt. Eines dieser zwei Verfahren soll später dauerhaft angewendet werden.

Formulare im Flugzeug trotz Esta

Der Sinn einer doppelten Abgabe von Fingerabdrücken liegt für Lyon auf der Hand: Anders als ein Name und eine Passnummer ließen sich die biometrischen Daten eines Menschen nicht fälschen. Ein Abgleich etwa der Fingerabdrücke von der Ein- und von der Ausreise biete daher eine Chance, sicherzustellen, dass kein Gast illegal in den USA bleibt.

Bisher ist es so, dass deutsche USA-Reisende einen Teil ihres I-94-Anmeldeformulars behalten, das meist während des Flugs über den Atlantik ausgefüllt wird. Dieser Abschnitt wird im Pass aufbewahrt und bei der Ausreise zum Beispiel einem Airline-Mitarbeiter wieder ausgehändigt. Dies würde sich mit dem neuen Verfahren erübrigen.

Dass das I-94-Formular im Flugzeug heute überhaupt noch ausgefüllt werden muss, ist aber gar nicht mehr vorgesehen. Denn wegen der seit Januar 2009 geltenden Verpflichtung für USA-Reisende, sich über das Esta-Verfahren online bei den Behörden anzumelden, liegen in den USA die persönlichen Daten einreisender Gäste in elektronischer Form ja bereits vor. Noch seien aber nicht alle technischen Probleme überbrückt, sagte die Direktorin des Esta-Programms, Beverly Good. Es werde wohl noch bis Anfang 2010 dauern, die Papiere loszuwerden.

Bislang ist die Esta-Anmeldung kostenlos. Sie gilt für zwei Jahre und kann von Bürgern aus 35 Ländern genutzt werden, die am "Visa Waiver Program" der USA beteiligt sind, darunter die EU-Staaten und die Schweiz. Wie lange die Esta-Nutzung gebührenfrei bleibt, ist im Moment aber unklar. Der Präsident der US-Reisevereinigung, Roger Dow, nannte in Miami eine mögliche Gebühr von zehn Dollar (7,50 Euro) pro Gast.

Dies sei wenig im Vergleich zu Visa-Gebühren von 130 Dollar, die zum Teil von den US-Konsulaten in aller Welt erhoben werden. Mit den Esta-Einnahmen könne unter anderem die US-Tourismuswerbung finanziert werden. Bedingung ist aber, dass der US-Kongress einem entsprechenden Gesetzesvorschlag zustimmt - und ob das geschieht, ist noch offen.

Einreisegenehmigung am Automaten

Eine ganz andere Art der Einreise in die USA könnte in Zukunft auch für deutsche Reisende möglich werden: die über das sogenannte Global-Entry-Program der US-Regierung. Dabei können sich US-Bürger ihre Einreisegenehmigung an Automaten auf dem Flughafen holen, was die Wartezeiten für sie deutlich reduzieren soll.

Die Teilnahme an dem Programm kostet 100 US-Dollar (75 Euro) für fünf Jahre. Sie steht seit April auch Reisenden aus den Niederlanden offen. Gedacht ist "Global Entry" vor allem für Vielflieger. Bislang lässt es sich bereits in New York, Houston, Washington, Miami, Atlanta, Los Angeles und Chicago nutzen. Bis zum Jahresende 2009 sollen weitere 13 Flughäfen überall in den USA an das Programm angeschlossen werden.

Welche Touristen und Geschäftsleute von "Global Entry" profitieren können, steht allerdings noch nicht fest. Dies hänge von den Verhandlungen einzelner Länder mit der US-Administration ab, sagte Roger Dow. Der Reisefunktionär ließ aber keinen Zweifel daran, welche weiteren Länder er möglichst schnell gerne bei "Global Entry" dabei hätte - neben Großbritannien und Japan nannte er auch Deutschland.


source: spiegel

Mittwoch, 20. Mai 2009

US-Präsident besucht am 4. Juni Dresden Obama-Besuch kostet 40 Millionen Euro

US-Präsident besucht am 4. Juni Dresden Obama-Besuch kostet 40 Millionen Euro

Sachsens Landeshauptstadt steht Kopf! Am Donnerstag, dem 4. Juni, wird US-Präsident Barack Obama (47) in Dresden erwartet. Barack Obama, seine Frau Michelle (45) und ein Heer von Sicherheitsbeamten.

Der mächtigste Mann der Welt – in Sachsens Landeshauptstadt will er sich auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (54) treffen.

Mit Hochdruck bereitet sich Dresden auf den hohen Staatsgast vor. Aktueller Stand: mindestens 138 Hundertschaften der Polizei sind im Einsatz, darunter auch Polizei-Schüler. Der größte Einsatz, der je in Dresden stattgefunden hat!

Es gilt höchste Sicherheitsstufe! Die Polizeidirektion Dresden hat für ihre Beamten absolute Urlaubssperre erteilt.

Wohnen wird der US-Präsident im edlen Grand Hotel Kempinski Taschenbergpalais, ganz in der Nähe von Frauenkirche und Zwinger. Allein rund um Obamas Hotel sind 800 Personen im Einsatz.

Aus Hubschraubern wurde die Infrastruktur der einst königlichen Residenz als Basis zur Planung der Fahrtstrecken aufgenommen. Mit den Aufnahmen baut der Secret Service die Innenstadt nach, um so das Sicherheitspersonal richtig einzusetzen. Kalkuliert werde sowohl eine Fahrt mit Limousinen als auch ein Transport mit Hubschrauber vom Flughafen, wo die Air Force One landen wird, sagte ein Polizeisprecher: „Wo wird er essen, wo geht er hin – alles ist noch offen. Abgesperrt wird weiträumig, egal, ob er die Frauenkirche und den Zwinger besichtigt.“

In der gesamten Altstadt wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Schon jetzt hat die Stadt eine Internetseite (www.obama.dresden.de) eingerichtet, die über den Besuch informiert.

Das genaue Besuchsprogramm wird vermutlich erst dann bekannt gegeben, wenn der Secret Service in Dresden aufschlägt – etwa zehn Tagen vor dem Besuch.
Dresdens Krankenhäuser bereiten sich vor: Für die Zeit, in der sich Barack Obama in der Stadt befindet, müssen für den Ernstfall in jedem medizinischen Fachbereich ein OP-Saal, ein Krankenzimmer und ein Ärzteteam bereitstehen. Außerdem müssen an allen Plätzen, die das Präsidentenpaar besucht, vier Liter Blut der entsprechenden Blutgruppe bereitgehalten werden.

Wie teuer wird der Obama-Besuch? Nach BILD.de-Informationen soll der gesamte Einsatz ca. 30 Millionen Euro kosten. Insider rechnen sogar mit mehr als 40 Millionen Euro. Bund und Land teilen sich die Kosten. Dresden bezahlt nichts.

Dresden steht Kopf – und das nur für einen Tag! Schon am Freitag, dem 5. Juni wird Barack Obama nach Thüringen weiterreisen. In Buchenwald will er das ehemalige Konzentrationslager besuchen. Sein Onkel Charlie Payne war als US-Soldat einer der Befreier des Lagers.
Am 6. Juni reist der US-Präsident nach Frankreich, wo er am 6. Juni an der Zeremonie zum 65-jährigen Gedenken an den D-Day in der Normandie teilnehmen will.


source: bild


Freitag, 15. Mai 2009

USA Angebotsalarm bei Flugticketpreisen So billig fliegen Sie nie wieder!

Airlines mit Sonderangeboten: Wegen der Finanzkrise sind Preise für Flugtickets total günstig

Angebotsalarm bei Flugticketpreisen So billig fliegen Sie nie wieder!

Am Himmel tobt der Preiskampf! Wegen der Finanzkrise bleiben viele Flieger leerer als sonst. Deshalb werben die großen Airlines derzeit mit echten Kracher-Angeboten um Passagiere. Wer jetzt spontan bucht, kann richtig sparen.

Beispiel New York: Auf der beliebten Strecke in die US-Metropole überbieten sich die Fluggesellschaften gegenseitig mit Sondertarifen. 279 Euro kostet das Ticket für Hin- und Rückflug (inklusive aller Steuern und Gebühren) ab Frankfurt bei Singapore Airlines. Der absolute Preis-Wahnsinn!

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Die besten Ticket-Angebote

Mit Singapore Airlines geht's derzeit so günstig wie noch nie nach New York. Hin- und Rückflug ab Frankfurt kosten 279 Euro (inklusive Steuern und Gebühren). Das Angebot ist von Freitag, 15. Mai bis Sonntag, 17. Mai (24 Uhr) buchbar. Reisezeitraum bis 30. Juni.


Air France bietet den Trip nach New York, beispielsweise ab Hamburg über Paris, ab 330 Euro. Und selbst die Kraniche der Lufthansa bringen Sie derzeit für günstige 369 Euro ab München in den Big Apple. So günstig flog man schon lange nicht mehr nach New York.

Champagner, 3-Gänge-Feinschmeckermenü und die Beine im Flieger mal so richtig ausstrecken? Selbst den fürstlichen Service der Business-Class gibt's jetzt oft soooooo viel günstiger.

Der Grund, na klar, wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise bleiben die sonst vor allem von Firmen gebuchten teuren Sitze immer häufiger leer. Wer es sich also leisten kann, und den Unterschied zwischen Himmel und Holzklasse erleben will, sollte die Sparangebote der Airlines jetzt nutzen.

British Airways verscherbelt nicht verkaufte Business-Class-Plätze sogar kurz vor Abflug beim Check-In für einen geringen Aufpreis.

Tipp: Vor Abflug am Flughafen-Schalter der jeweiligen Airline einfach nach günstigen Upgrades in die höhere Serviceklasse fragen und gucken was möglich ist. Mehr als ein charmantes „Nein“ kann Ihnen nicht passieren.

Mehr aktuelle Hammer-Angebote der Airlines finden Sie gleich oben

source: bild

Werbevideo: Stewardessen nackt - doch hübsch bemalt

Werbevideo: Stewardessen nackt - doch hübsch bemalt

http://www.spiegel.de/video/video-1002351.html

Reich und schön - so präsentiert sich Palm Beach in Florida trotz Rezession.

LUXUSRESIDENZ PALM BEACH

Krisenboykott im Reichenrefugium

Reich und schön - so präsentiert sich Palm Beach in Florida trotz Rezession. In dem Millionärsort geht es so pompös und selbstverliebt zu wie eh und je. Doch hinter den Kulissen brodelt es: Seit Milliardenbetrüger Madoff hier zugeschlagen hat, spürt auch das VIP-Refugium die Finanzkrise.

Palm Beach - Rezession? Welche Rezession? Jeff Cloninger hat keine Sorgen, dass ihn der Abschwung je ernsthaft einholt. "Es wird immer Leute mit Geld geben", sagt er, und seine hellblauen Augen funkeln. "Und die werden immer nach Palm Beach kommen."

Cloninger, 49, empfängt den Besucher in seinem von Licht durchfluteten Büro. Er thront hinter einem enormen Marmorschreibtisch, den er mit Muscheln und polierten Kieselsteinen dekoriert hat. An der Wand hängen Großaufnahmen von Luxusvillen: Traumhäuser unter Palmen, mit Pools, Terrassen, Tennisplätzen und Privatstränden.

Das ist Cloningers Geschäft: das Vermitteln solcher Nobelimmobilien. Und zwar nicht irgendwo, sondern in einem der exklusivsten VIP-Refugien Amerikas - Palm Beach in Florida, einer durch Brücken mit dem Festland verbundenen Millionärsexklave. "Paradise Island" nennen es die rund 10.000 Bewohner auch.

Tatsächlich ist Palm Beach eine der letzten Ecken der USA, wo die Rezession fern zu sein scheint: keine Arbeitslosigkeit, keine Armut, keine Kriminalität. Es ist die einzige Stadt im US-Bundesstaat Florida, in der jeden Tag die Mülleimer geleert und die Straßen gefegt werden. "Für mich", sagt Cloninger, der seit 15 Jahren hier wohnt, "ist dies der begehrenswerteste Ort zum Leben."

Und zum Geldverdienen - vor allem mit Immobilien. Die schmale Halbinsel - Atlantik auf der einen Seite, die Lake-Worth-Lagune auf der anderen - hat zwar nur 17 Prozent der Fläche Manhattans und nicht mal ein Prozent seiner Bevölkerung. Doch das jährliche Pro-Kopf-Einkommen fällt nach Angabe der US-Volkszählungsbehörde mit rund 110.000 Dollar mehr als doppelt so hoch aus. "Die Leute in Palm Beach stufen sich selbst danach ein, wie viel Geld sie verdienen", weiß Ortskenner Laurence Leamer. "Selbst die ärmsten Einwohner scheinen alles zu haben."

"Der letzte Ort, der die schlechten Zeiten spürt"

In den Stuckpalästen am Ocean Boulevard tummeln sich die Superreichen: Das hier residierende Vermögen wird auf insgesamt 110 Milliarden Dollar geschätzt. Inoffizielles Stadtoberhaupt ist Donald Trump, der sich einen illustren Hofstaat hält - darunter Parfummogul Ronald Lauder, Investor Ron Perelman, Diät-Witwe Veronica Atkins, Bestseller-Fabrikant James Patterson, Republikaner-Sprachrohr Rush Limbaugh, Sänger Rod Stewart und die Kennedys.

Und über Jahre wuchs Palm Beachs Immobilienmarkt auch fleißig weiter: Der Durchschnittspreis einer Villa ist seit 2004 von 2,2 Millionen Dollar auf zuletzt fast 3,9 Millionen Dollar angestiegen.

"Wir sind beschäftigt", beteuert Cloninger, die Frage nach den Folgen der Rezession gleich vorwegnehmend. "Wegen des enormen Wohlstands sind wir von den harschen wirtschaftlichen Realitäten isolierter als andere." Gelassen fügt er hinzu: "Palm Beach ist der letzte Ort, der die schlechten Zeiten spürt - und der erste, der sich wieder erholt."

Cloninger ist der beste Repräsentant für die Sonnenscheinstimmung. Sein Teint ist gut gebräunt, er trägt ein offenes Hemd, das zur Farbe seiner Augen passt. Die sockenlosen Füße stecken in Gucci-Slippern. "Wir fahren selten Auto", sagt er über seine Familie. "Wir springen aufs Boot oder in den Privatjet."

Selbst Dienstleister leben hier eben gut. Häuser werden zu 99 Prozent bar bezahlt, "Hypotheken nimmt keiner auf", sagt Cloninger - einer der Gründe, weshalb Palm Beach bisher so wenig litt. Und selbst wenn die Rezession den einen oder anderen Millionären treffe: "Die sind kaum arm, wenn das Vermögen von 400 auf 320 Millionen Dollar schrumpft. Bei McDonald's wird von denen keiner arbeiten müssen." Die Schnellimbisskette gibt es im Ort sowieso nicht.

Die "Goldküste" verliert an Glanz

Doch selbst Cloninger gibt zu, dass nicht alles glänzt an Floridas "Goldküste". Er zieht den Evans Report hervor, die Bibel der Makler dort. 2004: 298 verkaufte Einfamilienhäuser. 2008: 104 verkaufte Einfamilienhäuser - ein Minus von 65 Prozent. Immerhin: Darunter waren drei große Brocken für 95 Millionen Dollar, 81,5 Millionen Dollar und 68,5 Millionen Dollar.

"Ich verkaufe weniger, und es dauert länger", sagt Cloninger mit gespielter Pein. Der Beweis findet sich draußen, in den stillen Straßen. Hier stecken überall Metallschildchen in den Vorgärten: "For Sale". Sie sind so klein und diskret, dass sie nur erkennt, wer danach sucht. Die amtliche Mindestgröße legt fest, dass die Plakette nicht größer als 10 mal 15 Zentimeter messen darf.

Denn Diskretion ist in Palm Beach Ehrensache. Anders als Cloninger, der freudig Rede und Antwort steht, geben sich die offiziellen Ortsvorsteher zugeknöpft - gerade in diesen Zeiten, wo Reichtum plötzlich einen Ruch hat.

Von Madoff will hier keiner etwas wissen

Bürgermeister Jack McDonald, um eine Einschätzung der wirtschaftlichen Lage gebeten, spricht nach Auskunft seiner Assistentin Sarah Hannah prinzipiell nicht "mit auswärtigen Reportern". Sie leitet die Anfrage gerne an den Stadtrat weiter: "Ich glaube aber nicht, dass irgendeiner der Amtsträger in der Lage sein wird, Ihnen zu helfen."

Die Tagesordnung des Stadtrats, der in der Town Hall im Kolonialstil tagt, offenbart jedenfalls krisenfremde Idylle: Küstenschutz, Architekturfragen, Wildkatzen-Management. Derweil widmet sich die Hauptschlagzeile der "Palm Beach Post" an diesem Tag dem mysteriösen Gifttod von 21 Polopferden hier.

Von der Town Hall sind es nur wenige Schritte zur Worth Avenue - der Shopping-Meile von Palm Beach. Auf den drei Straßenblocks ballt sich mehr Luxus als auf drei Kilometern Fifth Avenue in New York. Saks, Neiman Marcus, Louis Vuitton, Tourneau, Valentino, Cartier, Escada, Brooks Brothers, Armani, Hermès, Tiffany, Gucci, Chanel, Polo Ralph Lauren - das Ganze wird gesprenkelt mit Vier-Sterne-Restaurants, Kunstgalerien und - selbstverständlich - Immobilienagenturen: "Vier Schlafzimmer, sechs Badezimmer, mit Blick auf den Sonnenuntergang, 5,9 Millionen Dollar, inklusive Weinkeller für 700 Flaschen."

Die Auslagen strotzen vor Pelzen, Diamanten, Antiquitäten. Doch die Geschäfte sind so leergefegt wie die Straße selbst - Zufall oder Symptom? Vor dem Juwelier HT Stuart langweilt sich ein Wachbeamter. Ein Rentnerpaar ächzt aus einem Jaguar und wackelt zum "Lunch Special" in "Victor's Cafe".

Ein Bekleidungsgeschäft trägt den trefflichen Namen "Trillion" (Billion). Auch hier steht die Bedienung herum, während ein fein frisierter echter Pudel mit einem Plüschpendant spielt. "Die Leute kaufen weniger", räumt die Verkäuferin ein, verweigert aber ihren Namen. Den Kundenmangel begründet sie mit der Hitze.

Spielweise des Milliardenbetrügers

"Trillion" hat noch ein anderes Problem: Es war ein Lieblings-Shop des Milliardenbetrügers Bernard Madoff. Und dessen Namen darf man in Palm Beach nicht mehr laut sagen - er ist zum Paria geworden, zum Unaussprechlichen.

Dabei kennt ihn jeder. Madoff war eine Art Ehrenbürger, lebte förmlich im Country Club, besaß ein 9,4-Millionen-Dollar-Ferienhaus am Wasser.

Hier im Millionärsrefugium fand Madoff auch seine arglosesten Opfer: im Golfclub, beim Dinner, auf Cocktailpartys. Halb Palm Beach habe seine Lebensersparnisse an ihn verloren, wird gemunkelt. Die Madoff-Klientenliste des Gerichts jedenfalls verzeichnet allein unter dem Buchstaben "A" 31 Adressen aus Palm Beach. "Hurrikan Madoff", sagen sie hier auch.

Wer das anspricht, merkt, dass der ganze Ort vor Scham und Wut erstarrt ist. "Madoff", sagt eine alte Dame an der Promenade und spuckt förmlich aus. "Möge er in der Hölle schmoren."

Wo Madoff seine letzte Hose in Freiheit kaufte

Bei "Trillion" hat Madoff einen seiner letzten Einkäufe in Freiheit getätigt: eine Kaschmirhose für 2000 Dollar. Da seine Größe nicht vorrätig war, sollte sie eigens aus Italien importiert werden. Doch als Besitzer David Neff Madoffs Kreditkarte schließlich belasten wollte, war sie bereits gesperrt - und Madoff verhaftet. Seitdem, sagte Neff der "Times", blieben auch die meisten Stammkunden aus - viele stünden dank Madoff vor der Pleite.

"Ich kenne Madoff nicht", murrt auch der sonst so blendend gelaunte Jeff Cloninger. "Und ich bin's leid, über ihn zu sprechen." Madoff ist schlecht fürs Geschäft, genauso wie das Gerede von der Rezession. Lieber redet Cloninger also von seinen Kunden. "Ich habe jetzt sogar zwölf aus Deutschland", sagt er. Die Deutschen liebten die Sauberkeit und Ordnung in Palm Beach. "Meist kommen sie aus Hamburg, neuerdings auch Düsseldorf."

Zumindest damit liegt er wohl richtig: Es wird immer Leute mit Geld geben, und sie werden immer nach Palm Beach kommen.


source: spiegel



Mittwoch, 13. Mai 2009

New York: Ground Zero Zahl der Türme soll schrumpfen NYC

Die Neubaupläne für Ground Zero werden offenbar eingedampft. Das Ensemble auf dem Gelände des früheren World Trade Center soll deutlich kleiner ausfallen.
Modell der zukünftigen Skyline von Manhattan
Bloomberg
Modell der zukünftigen Skyline von Manhattan
Wenn es einen Neubau gebe, werde dieser nur zwei statt der ursprünglich geplanten fünf Türme haben, berichtete die New Yorker Zeitung „Daily News“ unter Berufung auf informierte Kreise. Hinzu kämen zwei „Stümpfe“ von je vier oder fünf Stockwerken, einen fünften Neubau werde es gar nicht geben. Auch solle die Fläche nur halb so groß sein wie in den Ursprungsplänen aus dem Jahr 2003 vorgesehen. Nach den damaligen Plänen sollten fünf Wolkenkratzer den Anschlagsort „Ground Zero“ umringen.

Bereits vergangenen Monat hatten die „Daily News“ und andere New Yorker Medien berichtet, dass das neue World Trade Center frühestens 2037 vollständig vermietet sein werde – also 36 Jahre nach den Terroranschlägen. Am 11. September 2001 waren bei den Anschlägen die beiden Türme des World Trade Center zerstört und 3000 Menschen getötet worden.

source: spiegel

Dienstag, 12. Mai 2009

NAVIGATION US-Behörde fürchtet Ausfall von GPS-Satelliten

NAVIGATION

US-Behörde fürchtet Ausfall von GPS-Satelliten

Weil alte Satelliten nicht wie geplant ersetzt werden, warnt der US-Rechnungshof vor Problemen mit dem Navigationssystem GPS. Ab 2010 könnte das für technikverwöhnte Autofahrer Probleme bei der Ortsbestimmung bedeuteten.

Ohne GPS wagen sich viele Autofahrer heute nicht mehr auf die Straße. Die laufende Positionsbestimmung über Satelliten des Global Positioning Systems (GPS) gehört mittlerweile zum Alltag. Auf zehn bis 15 Meter genau ist die Ortung - kein Wunder, dass inzwischen Millionen GPS-Empfänger weltweit genutzt werden. Den Anfang machten Segler und Yachtbesitzer, mittlerweile werden Empfangsmodule sogar in Digitalkameras und Handys eingebaut.

Doch die Erfolgsbilanz des ursprünglich fürs US-Militär entwickelten Navigationssystems könnte in den kommenden Jahren einige Kratzer abbekommen - zumindest wenn eintritt, was der US-Rechnungshof befürchtet: 2010 bis 2016 drohen seiner Ansicht zufolge problematische Ausfälle von Satelliten. Diese könnten zu einer Unterschreitung der Mindestkonfiguration von 24 aktiven GPS-Orbitern führen, schreibt die Behörde in dem 15-seitigen Bericht "GPS - Significant Challenges in Sustaining and Upgrading Widely Used Capabilities".

Nach Angaben des US Government Accountibility Office ist es "ungewiss, ob die Air Force neue Satelliten erwerben kann, um den derzeitigen GPS-Dienst ohne Unterbrechung aufrechterhalten zu können". Hintergrund sind Verzögerungen und Budgetüberschreitungen bei der Entwicklung von neuen GPS-Satelliten. In den kommenden fünf Jahren sollen immerhin 5,8 Milliarden Dollar US-Steuergelder in GPS investiert werden.

Verfügbarkeit nur noch 80 Prozent?

Bei der Generation GPS IIF lägen die Kosten 870 Millionen Dollar über dem Etat, der Start des ersten Orbiters sei im November 2009 geplant - drei Jahre später als vorgesehen. Bei der Entwicklung der Generation IIIA habe sich die Air Force ambitionierte Ziele gesetzt, damit die Satelliten drei Jahre früher fertig seien als in der Vorläufergeneration. Sollte die Air Force ihren Zeitplan bei den GPS-IIIA-Satelliten nicht schaffen, dann erhöhe sich ab 2010 die Wahrscheinlichkeit, dass das gesamte System nicht mehr die Anforderungen der US-Regierung erfülle, weil ältere GPS-Satelliten ausfallen könnten.

Als Mindestanforderung ist eine Verfügbarkeit von 24 Satelliten definiert. Derzeit kreisen 31 GPS-Satelliten um die Erde, das Verfügbarkeitsziel kann so in den kommenden Monaten mit einer Wahrscheinlichkeit nahe der hundert Prozent eingehalten werden. Ab 2010 könnte der Wert aber auf minimal 80 Prozent sinken, prognostizieren die Rechnungsprüfer.

Wie genau die Position mit einem GPS-Gerät bestimmt werden kann, hängt von der Anzahl der Satelliten ab, deren Signale den Empfänger erreichen. "Sie brauchen generell vier Satelliten", sagt Jens Hammesfahr, Experte für Satellitennavigation am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Je mehr Satelliten man hat, umso besser kann man mitteln." Denn die GPS-Signale sind nicht fehlerfrei: Atmosphärische Störungen können eine exakte Positionsbestimmung erschweren, Ausbrüche auf der fernen Sonne sie sogar unmöglich machen.

Hilfe aus Russland möglich

Bei einer Konfiguration von 24 Satelliten sind in fast 40 Prozent aller Fälle acht Satelliten zugleich am Himmel. Fallen zwei der 24 Orbiter plötzlich aus, sinkt die Quote auf unter 30 Prozent. In der Stadt oder im Gebirge, wo Teile des Himmels verdeckt sind, stehen häufig nur noch vier Satelliten zur Verfügung - manchmal auch weniger. Vor allem an solchen Orten könnte der vom Rechnungshof befürchtete Ausfall also zu spüren sein. "Die Folgen hängen auch von den konkreten Bahnen der ausgefallenen Satelliten ab", sagt Hammesfahr im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Der US-Rechnungshof sieht vor allem aufs Militär Probleme zukommen. Bei ungenauerer Ortung müsste mehr oder schwerere Munition eingesetzt werden, um ein Ziel mit der gleichen Erfolgsquote angreifen zu können. Auch neuartigen Notrufsystemen, bei denen die GPS-Position des Anrufers übermittelt werde, würde es in urbanen Gegenden und im Gebirge an Präzision fehlen.

Sollten tatsächlich GPS-Satelliten ausfallen, könnten Autofahrer und Segler dies unter Umständen kompensieren, indem sie Signale anderer Navigationssysteme mitnutzen. Europas Antwort auf GPS, Galileo, kommt dafür wahrscheinlich zu spät. 2010 werden erst einzelne Satelliten um die Erde kreisen - auf das fertig ausgebaute System müssen Bürger noch Jahre warten. Beim russischen System Glonass ist das vermutlich anders. "Das System ist fast komplett", sagt Hammesfahr. "Wenn man einen Empfänger hat, der beide Systeme empfangen kann, dann kommt man auf deutlich mehr Satelliten." Statt 22 oder 24 könnten Nutzer so Signale von weit über 30 Orbitern nutzen. "Technisch gesehen ist das möglich", meint Hammesfahr. Allerdings sei dafür eine neue Generation von Empfängern nötig.

Der DLR-Forscher glaubt allerdings, dass Autofahrer nach 2010 auch ohne Glonass ihr Ziel finden: "Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass die Zahl der verfügbaren GPS-Satelliten unter 24 sinkt."


source: spiegel


Montag, 11. Mai 2009

Pressemitteilung USBotschaft.de USA geben Green Card Programm DV2011 bekannt -Leben und Arbeiten in den USA

Pressemitteilung USBotschaft.de
USA geben Green Card Programm DV2011 bekannt -Leben und Arbeiten in den USA

Green Card Lotterie (DV-Program)
Registrierung und Teilnahmebedingungen

Beginn der Registrierungsfrist fuer die Diversity Visa Lottery DV2011 des Jahres 2009

Das US-Aussenministerium hat den Start fuer die Diversity Visa (DV) Lottery 2009 angekuendigt. Antragsteller muessen sich waehrend des Registrierungszeitraums online auf der Website registrieren.

Als Reaktion auf die grosse Nachfrage hat das Aussenministerium die Anzahl der Server fuer die Regierungsseite
USA geben Green Card Programm DV2009 bekannt -Leben und Arbeiten in den USA
USBotschaft.de
in diesem Jahr
USA geben Green Card Programm DV2011 bekannt -Leben und Arbeiten in den USA verdreifacht.

Ausserdem erhalten Personen, die sich fuer die Lotterie 2009 registrieren, eine Empfangsbestaetigung, die jetzt den Namen und den Geburtstag des Antragstellers, das Land, dem der Antragsteller zugerechnet wird sowie Eingangsdatum und Eingangszeit enthaelt.

Das Aussenministerium ermutigt Personen, die an der Diversity Visa Lottery 2009 teilnehmen moechten, ihre Daten moeglichst fruehzeitig einzureichen.

2009 ist das vierte Jahr, in dem die Registrierung fuer die Diversity Visa Lottery elektronisch erfolgen muss. Schriftliche und auf dem Postweg eingeschickte Antraege fuer die Diversity Visa Lottery werden nicht mehr akzeptiert.

USAGreenCardCenter
Deutsche Abteilung
2020 Pennsylvania AVE
Washington DC, 20007
USA
http://www.usbotschaft.de

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US announces Year 2009 (DV2011) Green Card Lottery -Live and Work in the US

The US Department of State has announced that registration for the 2009 Green Card Lottery, or Diversity Visa (DV) Lottery.

The 2009 Green Card Lottery makes available 50,000 permanent resident visas annually to persons from countries with low rates of immigration to the United States. The Immigration Lottery makes permanent residence visas available to persons meeting simple, but strict, eligibility requirements.


USAGreenCardCenter
2020 Pennsylvania AVE
Washington DC, 20007
USA
http://www.usagreencardcenter.com

Englisch bewerben

Punkten in der Business-Sprache

Mittlerweile gehören Bewerbungen in englischer Sprache fast schon zum Berufsalltag. Für eine internationale Bewerbung reicht es jedoch nicht, Anschreiben und Lebenslauf wörtlich ins Englische zu übersetzen. Die USA und Großbritannien haben ihre eigenen Regeln.

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Für englischsprachige Bewerbungen gelten eigene Regeln
Wer im Ausland arbeiten möchte, muss sich selbstverständlich in der Business-Sprache bewerben. Aber auch Interessenten für eine Anstellung bei einer internationalen Firma in Deutschland müssen ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellen. Dabei reicht es in keinem Fall aus, die deutschen Unterlagen einfach in die fremde Sprache zu übersetzen. „In den USA und Großbritannien gelten ganz andere Bewerbungsmodalitäten. Wer die nicht beachtet, hat keine Chance“, sagt Klaus Schürmann, der zusammen mit Suzanne Mullins das Buch „Weltweit bewerben auf Englisch“ (Eichborn Verlag, 15,95 Euro) verfasst hat.

Es beginnt damit, dass englischsprachige Bewerbungen nur aus einem Anschreiben (Cover/Covering Letter) und dem Lebenslauf (Resume/Curriculum Vitae) bestehen. „Das gilt weltweit“, so Unternehmensberater Schürmann. Ganz ohne Zeugnisse und Foto muss es gelingen, den Personalverantwortlichen neugierig zu machen. Nicht die Person steht im Mittelpunkt – sondern ihre bisherigen Leistungen. Außerdem wird vom Bewerber im Ausland Aktivität erwartet. Das heißt zum einen, dass man aktive Verben wie achieved, accomplished oder established benutzt, zum anderen ein reges Interesse an den Tag legt. Etwa, indem der Kandidat anruft und Fragen zur Position stellt, nachhakt, ob die Bewerbung Erfolg hat oder nach einem Bewerbungsgespräch einen Dankesbrief schreibt.

Länderspezifische Feinheiten

Grundsätzlich gelten für die Bewerbung auf Englisch, egal in welchem Land man sich bewirbt, ähnliche Regeln. Großbritannien und Amerika zeichnen sich aber durch ein paar kleine Unterschiede aus, die es zu beachten gilt. Meist geht es dabei um Formalitäten:
  • In Großbritannien heißt der Lebenslauf Curriculum Vitae (CV), der mit einer Überschrift kenntlich gemacht wird. Geburtsdatum und Nationalität werden genannt. Das Anschreiben heißt im britischen Englisch (BE) Covering Letter. Das Datum wird hier im gleichen Format wie bei uns angegeben: TT/MM/JJJJ. Die Anreden Mr, Mrs und Ms werden in England nicht mit Punkt versehen. Personen, die dem Bewerber eine Referenz für seine Bewerbung ausstellen, heißen referee.
  • In Amerika heißt der Lebenslauf (Personal) Resume und trägt keine Überschrift. Geburtsdatum und Nationalität werden nicht genannt. Das Anschreiben heißt im amerikanischen Englisch (AE) Cover Letter. Beim Datum müssen Bewerber beachten, dass der Monat vor dem Tag steht: MM/TT/JJJJ. Hinter den Anreden Mr., Mrs. und Ms. steht ein Punkt. Personen, die dem Bewerber eine Referenz für seine Bewerbung ausstellen, heißen reference.

Zudem gelten in den beiden Ländern unterschiedliche Rechtschreibungen, die man leicht mit einem Wörterbuch oder der Rechtschreibprüfung im Computer (unterschiedliche Länderwahl möglich) checken kann. Wichtig ist, dass die Bewerbung einheitlich verfasst ist: entweder durchgängig im britischen oder amerikanischen Stil.
Schürmann/Mullins – Weltweit bewerben
Ebenso wie in Deutschland gibt das englische Anschreiben einen kurzen Überblick über die wichtigsten Erfahrungen sowie Kenntnisse des Bewerbers und streicht dessen Motivation heraus. Das Bewerbungsschreiben dient nur einem Zweck: Es muss deutlich machen, warum ausgerechnet sein Verfasser für die Stelle prädestiniert ist und warum seine Qualifikationen dem Unternehmen weiterhelfen.

Freieres Layout als gewohnt

Der Aufbau des Anschreibens, das maximal eine Seite umfassen darf, richtet sich meist nach den Standards für englischsprachige Geschäftsbriefe. „Es gelten keine festen Normen, aber es gibt Konventionen, an die man sich halten sollte“, sagt Schürmann, der selbst lange im englischsprachigen Ausland gearbeitet hat. Dazu zählt etwa eine gängige Schriftart wie Times New Roman oder Arial sowie dem Schreiben eine gut lesbare Struktur zu verleihen.
  • An erster Stelle steht die Adresse des Absenders (Briefkopf, oben rechts oder oben links ist egal, auf die Namensangabe kann bei Platzmangel verzichtet werden)
  • Die Position des Datums ist variabel, aber Vorsicht beim Format (BE: TT/MM/JJJJ: 23 October 2008,AE: MM/TT/JJJJ: October 23, 2008).
  • Die Empfängeradresse steht links und muss den vollen Namen mit allen Titeln und Zusätzen enthalten.
  • Das klassische deutsche „Sehr geehrte Damen und Herren“ in der übersetzten Ausformung „Dear Sir or Madam“ ist unüblich, da die Personaler so darauf schließen, dass der Bewerber nicht motiviert ist. Immer einen Ansprechpartner recherchieren.
  • Im Angloamerikanischen wird meist eine Betreffzeile verwendet, ist aber kein Muss. Sie nimmt Bezug auf ein Telefonat oder eine Annonce. Der Betreff wird, anders als im Deutschen, nach der Anrede platziert.
  • Wurde das Bewerbungsschreiben an einen unbekannten Empfänger adressiert, lautet die Verabschiedung „Yours faithfully“. Bei konkreten Personen verabschiedet man sich mit „Yours sincerely“. „Kind regards“ sollten Bewerber nicht verwenden, da es zu salopp klingt.
  • Am Ende wird noch ein „Enc.“ (enclosure) für die Anlage eingefügt.
Inhaltliche Selbstdarstellung

Wer sich aufgrund einer Ausschreibung bewirbt, sollte unbedingt auf die geforderten Qualifikationen aus der Anzeige eingehen und die dort gebrauchten Schlagworte aufgreifen. „Am einfachste ist es, sie Punkt für Punkt abzuarbeiten“, so Schürmann. Das funktioniert ähnlich wie im Deutschen. Softskills wie Teamgeist oder Kommunikationsfähigkeit nicht vergessen! Nach der Darstellung der Qualifikationen sollten noch die Motivation und das Interesse an der Position dargelegt werden. Informationen über das Unternehmen helfen, klar zu machen, warum man genau der richtige Bewerber ist.
Schürmann/Mullins – Weltweit bewerben
Beispiel für ein Bewerbungsformular
Um die Bewerber besser miteinander vergleichen zu könne, bieten etliche ausländische Firmen ein Bewerbungsformular an. „Speziell in den USA wird kaum ein Job ohne das Ausfüllen dieser Application-Form vergeben“, berichtet Schürmann, der jahrelang eine internationale Hamburger Arbeitsvermittlung führte. Da es für deutsche Augen ungewohnt ist, bietet es sich an, das Formular auszudrucken, probehalber auszufüllen und bestenfalls von einem Muttersprachler gegenchecken zu lassen. Das Bewerbungsformular gliedert sich meist in drei Teile: Auf Daten und Fakten zur Person folgen Fragen nach Erfahrungen und Leistungen des Bewerbers sowie seinem Interesse an dem angebotenen Job.

„Gehaltsvorstellungen sollten möglichst nicht genannt werden, da sie ebenso wie Zusatzleistungen (Umzugskosten, Krankenversicherung) verhandelt werden“, erklärt der Experte. Am besten beantwortet man diesen Part erst einmal mit „salary negotiable“. Besonders kniffligen Fragen kann man ausnahmsweise mit „will discuss during interview“ ausweichen. Gesundheitsfragen lassen sich mit „excellent health“ oder bei kleineren Wehwehchen mit „good health“ abhaken.
Schürmann/Mullins – Weltweit bewerben
Da in englischsprachigen Bewerbungen die Berufserfahrung im Vordergrund steht, ist der Lebenslauf der alles entscheidende Teil. „Es ist Ihre wichtigste Verkaufsunterlage“, so Schürmann. Deshalb ist absolute Sorgfalt geboten. US-Studien belegen, dass Personaler in weniger als einer halben Minute entscheiden, ob sie eine Bewerbung ausführlich betrachten. Es gilt, mit der ersten Seite die Aufmerksamkeit des Lesers zu wecken. Ein klares tabellarisches Layout trägt dabei zur Übersichtlichkeit bei. „Inhaltlich ist entscheidend, dass der Lebenslauf nicht auseinander fällt. Alle Informationen müssen einen Bezug zur angestrebten Stelle haben“, erklärt Schürmann. Das bedeutet auch, dass man nicht einen generellen Lebenslauf verschickt, sondern einen der Stelle angepassten. Auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheint, sind es oft nur kleine Änderungen, die den Unterschied machen: Mal steht beispielsweise eine verkäuferische Erfahrung im Vordergrund, mal die Führungsfähigkeit.

Die letzte Station zuerst

Je nach Position gibt es unterschiedliche Arten von Lebensläufen. Am gebräuchlichsten ist der chronologische, wie er auch in Deutschland üblich ist. Während wir aber die Wahl haben, ihn auf- oder absteigend aufzubauen, ist im Englischen nur die zweite Variante üblich. In der rückläufigen Form beginnt man in jeder Rubrik mit der letzten Station, sodass jeweils die aktuellste Erfahrung an erster Stelle steht. Für Führungskräfte und Fachkräfte, die bereits mehrere Positionen mit ähnlichem Aufgabenfeld hatten, bietet sich die Form des funktionalen CV an. In ihm werden unterschiedliche Fähigkeiten betont, wie etwa Marketingerfahrungen oder Fertigkeiten im Sales-Bereich. Mit diesem Lebenslauf können übrigens auch Lücken oder viele Positionswechsel überzeugend gestaltet werden. Als dritte Möglichkeit bietet sich noch eine Mischung der beiden ersten Varianten an: Der Customized Resume besteht aus einem chronologischen und einem gesonderten Teil, in dem berufliche Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten ausführlich vorgestellt werden.
Aufbau eines CV

Grundsätzlich sollte die Selbstpräsentation möglichst kurz und präzise sein, aber trotzdem detailliert und informativ. „Berücksichtigen Sie auch, dass ausländische Arbeitgeber nicht so vertraut mit unserem Ausbildungssystem und Arbeitsweisen sind“, gibt Schürmann zu bedenken. Lösung: konkrete Beschreibung der Ausbildungs- und Studien- und Arbeitsinhalte. In den USA werden zudem Berufserfahrungen, die länger als zehn Jahre zurückliegen, weggelassen – es sei denn, sie sind für die angestrebte Position von Bedeutung. Grundsätzlich folgt der chronologische Lebenslauf in etwa dieser Struktur:

Im BE lautet die Überschrift Curriculum Vitae, in den USA fällt sie weg. An erster Stelle stehen der Name und die kompletten Kontaktdaten des Bewerbers. In BE wird das Geburtsdatum angegeben, im AE nicht. Angestrebte Position (Job Objective): Worauf bewirbt sich der Interessent und was möchte er in seinem neuen Job erreichen? Berufliche Erfahrungen (Work Experiences): Neben Anstellungen dürfen hier auch Praktika eingeordnet werden. Struktur: Name der Firma, Ort. Darunter die Berufs- bzw. Aufgabenbezeichnung und die wichtigsten Aufgaben und Erfolge, wenn diese zur ausgeschriebenen Stelle passen. Man kann die beruflichen Erfolge (Achievements) auch in einem gesonderten Unterpunkt aufführen. Ausbildung, Studium, Weiterbildung (Education): Name der Uni, Fach/Fächer, Thema der Abschlussarbeit, eventuell Note, Titel. Weiterbildungen nur aufführen, wenn sie für die angestrebte Position wichtig sind.

Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten (Additional Skills): etwa EDV und Sprachen. Zum Schluss werden anstelle von Zeugnissen noch Referenzgeber genannt. Mindestens je ein Ansprechpartner für berufliche sowie akademische Leistungen. Man kann aber auch schreiben: „References available on request.“ Datum und Unterschrift unter dem Lebenslauf entfallen. Bei längeren Lebensläufen sollten die Seiten nummeriert werden. Professionell wirkt es zudem, wenn auf jeder Seite der Name des Bewerbers in der Kopf- oder Fußzeile steht.

Von Achievement bis Accomplishment

Die Bausteine sind variabel und sollten in der Reihenfolge so gewählt werden, dass sie Sinn machen“, sagt Experte Schürmann. Wer sich etwa direkt nach Ausbildung oder Studium bewirbt, fängt am besten mit Education oder Work Experience an. Wer dagegen sein Hobby zum Beruf machen möchte, sollte eher mit Rubriken wie Skills oder Achievements beginnen, um seine Fähigkeiten hervorzuheben. Wichtig ist dabei nur eins: Wiederholungen unbedingt vermeiden! „Legen sie besonderes Augenmerk auf die Achievements und Accomplishments“, rät Schürmann. Darunter fallen Auszeichnungen, Belobigungen, Kurse, Publikationen etc. – alles, was auf die tiefer gehende Motivation des Kandidaten in Hinblick auf die neue Tätigkeit hinweist. Nicht in den CV gehören generell: Gehaltsvorstellungen, Rasse, Religion, familiäre Situation, Kindheit und Grundschulzeit, Gewicht, Körpergröße und Geburtsort.

Beim funktionalen Lebenslauf folgt nach dem persönlichen Profil anstelle der Berufserfahrung eine Auflistung von Fähigkeiten, die für den Beruf wichtig sind. Es wird auch aufgeführt, wo und wie diese erworben und bewiesen wurden. Bei der gemischten Variante schließt nach der Auflistung die Berufserfahrung an. Sie wird aber nur knapp umrissen.
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Viele Unternehmen verwalten ihren Bewerberpool digital
Vor allem in den USA ist es heutzutage üblich, die Bewerbungen oder zumindest den Lebenslauf einzuscannen. Das Verfahren nennt sich Parsing. So kann das Dokument leichter aufbewahrt und nach Schlüsselbegriffen durchsucht werden. Das heißt für den Kandidaten, dass seine Bewerbung in jedem Fall elektronisch kompatibel sein muss. Gewährleisten kann er das wie folgt: Weißes Papier benutzen und nur einseitig in schwarzer Schrift bedrucken. Am besten mit einem Laserdrucker. Die Schriftgröße sollte mindestens zehn Punkt betragen. Einfaches Design wählen (alles vermeiden, was einen Scanner verwirren könnte: Unterstreichungen, Tabellen, Grafiken, Schattierungen etc.). Möglichst auf Abkürzungen, Sonderzeichen und deutsche Umlaute verzichten. Die Bewerbung nicht heften, lochen oder falten. Möglichst viele eindeutige Begriffe in Bezug auf fachliche Qualifikationen anführen.

source: focus

Galadinner des Weißen Hauses Obamas witzige Partynacht


Galadinner des Weißen Hauses Obamas witzige Partynacht

Aliia Keys, Demi Moore, Sting, Whoopie Goldberg feiern mit dem US-Präsidenten

Der perfekte Komiker: US-Präsident Barack Obama (47) unterhielt sein Publikum beim traditionellen Galadinner des Pressekorps bestens
Der perfekte Komiker: US-Präsident Barack Obama (47) unterhielt sein Publikum beim traditionellen Galadinner des Pressekorps bestens
Foto: AP
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Das Weiße Haus feiert. Samstagabend lud US-Präsident Barack Obama (47) zum traditionellen Galadinner des Pressekorps ins Washington Hilton. Und wer kam? Alle kamen! Schauspielerin Demi Moore (46) und Ehemann Ashton Kutcher (31), Musik-Legende Sting (57), Pop-Diva Alicia Keys (28), Whoopie Goldberg (53). Und, und, und ...

Höhepunkt des Abends: die Comedy-Einlage von Barack Obama. Die Gäste bogen sich vor Lachen. Der Präsident scherzte über seine Abhängigkeit von Telepromptern, die teils unkontrollierten Äußerungen seines Vize Joe Biden (66), den Hang seines Stabschefs Rahm Emanuel (49) zum Fluchen und die Kritik an den durchtrainierten Oberarmen seine Frau Michelle (45).

Gewitzelt wurde auch über den abwesenden Ex-Vizepräsidenten Richard Cheney (68). Er habe nicht kommen können, weil er mit dem Schreiben seiner Memoiren beschäftigt sei. Der Titel, so Obama mit Bezug auf einen früheren Jagdunfall und Cheneys Unterstützung für „harsche“ Methoden bei Vernehmungen von Terrorverdächtigen: „Wie man auf Freunde schießt und Leute verhört“.

Auch sein Verhältnis zur einstigen Vorwahlrivalin und jetzigen Außenministerin Hillary Clinton (61) spießte Obama zur großen Erheiterung des Publikums auf. „Wir könnten uns nicht näher stehen“, sagte der Präsident. Als Clinton aus der Schweinegrippe-Gefahrenzone Mexiko zurückkam, habe sie ihn erst einmal fest umarmt und empfohlen, doch selbst nach Mexiko zu reisen.

Besonders amüsiert reagierten die Zuhörer auf die Vorstellung von Obamas „Programm“ für die nächsten 100 Tage. Dazu gehört nach den Worten des Präsidenten „die ernsthafte Erwägung, mich aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen“ und so erfolgreich zu sein, „dass ich die 100 Tage in 72 Tagen zu Ende bringe“. Am 73. Tag will Obama dann nach eigenen Angaben ruhen.

Und was hat er sich für diese Auszeit vorgenommen? Er wolle seinen Hund Bo stubenrein machen, erklärte Obama. Es fehle gerade noch, dass der sieben Monate alte Wasserhund Finanzminister Timothy Geithner (47) ans Bein pinkle – dieser habe schon wegen seiner Steueraffäre genug abbekommen.

Bei dem Dinner mit 2700 Gästen, die jeweils 200 Dollar für einen guten Zweck spendeten, musste Obama im Anschluss die Seitenhiebe der Komödiantin Wanda Sykes (45, „Das Schwieger-Monster“) über sich ergehen lassen. Diese räumte ein, mächtig stolz auf den ersten schwarzen US-Präsidenten zu sein. „Wenn du allerdings die Sache in den Sand setzt, werden plötzlich alle fragen, was mit dem halb-weißen Typen los ist“, warnte Sykes.


source: bild



Sonntag, 10. Mai 2009

NEW YORK Touristen dürfen wieder in den Kopf der Freiheitsstatue

NEW YORK

Touristen dürfen wieder in den Kopf der Freiheitsstatue

Miss Liberty gibt ihre Krone frei: Fast acht Jahre nach den Anschlägen vom 11. September wird der Kopf der New Yorker Freiheitsstatue wieder für Besucher geöffnet. Symbolträchtiger Stichtag ist der Nationalfeiertag der USA am 4. Juli.

New York - Touristen dürfen ihr wieder zu Kopfe steigen: Die teilweise gesperrte New Yorker Freiheitsstatue soll ab Juli wieder komplett für Publikum geöffnet werden. Besucher von Liberty Island könnten ab dem 4. Juli, dem Nationalfeiertag der USA, bis oben hinauf steigen, verkündete US-Innenminister Ken Salazar am Freitag von dem Strahlenkranz der weltberühmten Figur aus. Pro Stunde dürften allerdings nur 30 Besucher in den Kopf der Statue hineinsehen. Und wer in die Krone darf, soll eine Lotterie entscheiden.

Freiheitsstatue: Kopf für Besucher freigegeben
AP

Freiheitsstatue: Kopf für Besucher freigegeben

Das insgesamt 90 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Die unteren Aussichtsdecks wurden später wieder geöffnet. Der Aufstieg in den Strahlenkranz, zu dem eine steile Wendeltreppe mit 171 Stufen hinaufführt, blieb jedoch verboten.

Nun soll es neue Sicherheitsvorkehrungen geben. Bürgermeister Michael Bloomberg begrüßte die Entscheidung der Regierung. "Ich habe immer gesagt, wenn sie die Krone sicher öffnen können, sollten sie es tun", sagte er dem Stadtsender NY 1.

Die 1886 eingeweihte Statue an der Hafeneinfahrt nach New York war für Millionen von Einwanderern das Symbol für Amerikas Freiheit. Inzwischen kommen jährlich etwa 60 Millionen Besucher auf die kleine Insel. Von oben hat man einen beeindruckenden Blick auf die Skyline von Manhattan.

abl/AFP/dpa

Samstag, 9. Mai 2009

US-Kreuzfahrtschiffe Großangriff aufs Mittelmeer

US-Kreuzfahrtschiffe

Großangriff aufs Mittelmeer

Die Kreuzschifffahrt trotzt der Krise. Deswegen schickt die US-Reederei Royal Caribbean International gleich acht ihrer 20 Megaschiffe nach Europa.

Kreuzfahrten
Royal Caribbean International
Die „Voyager of the Seas“ wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Sie zählt zu den ersten Megalinern.
Airlines wie Air Berlin und Germanwings kappen ihre Kapazitäten. Ferienhotels gewähren Frühbucherrabatte immer länger. Veranstalter wie TUI und Thomas Cook fürchten um ihre Bilanzen angesichts von Buchungsraten, die weit hinter denen der vergangenen Jahre zurückliegen. Angesichts der Wirtschaftskrise blickt die Tourismusindustrie vorsichtig in die Zukunft. Nicht so die Kreuzfahrtbranche. Die strotzt derzeit nur so vor Kraft. Es könnte gar nicht besser laufen.

So verzeichneten die Anbieter von Schiffsreisen der DRV-Analyse „Der Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2008“ zufolge ein Passagierplus von 18,9 Prozent bzw. 906 620 Gästen insgesamt. Ähnlich ambitionierte Wachstumsraten werden auch für dieses Jahr erwartet. Geht alles gut, dann wird sogar die 1-Million-Schallgrenze erreicht.

Zum Geldverdienen nach Europa

Kein Wunder also, dass alle von diesem profitablen Markt eine Scheibe abhaben wollen. Deswegen lässt beispielsweise auch die TUI Mitte Mai ihr erstes Schiff vom Stapel. Das ist aber auch der Grund, warum der US-Kreuzfahrtriese Royal Caribbean International mit Macht in europäische Gewässer drängt. Denn der Heimatmarkt USA gestaltet sich zurzeit denkbar schwierig. Angesichts der akuten Wirtschaftskrise kann die Nachfrage nur noch durch radikale Preissenkungen stabil gehalten werden. „Dies ist das Jahr der Schnäppchen“, erklärt Kreuzfahrt-Spezialistin Carolyn Spencer Brown von der Cruisecritic.com.

Vor allem Reedereien wie Royal Caribbean International und Carnival Cruises sagt die Unternehmensberatung Goldman Sachs schwierige Zeiten voraus. Analyst Steven Kent: „Der Preisverfall resultiert aus der schwächer werdenden Nachfrage und der Tatsache, dass derzeit viele neue Schiffe auf den Markt kommen.“

Logisch also, dass da der Sprung in den Wachstumsmarkt Europa naheliegt. Vor allem Royal Caribbean schickt seit geraumer Zeit riesige Schiffe über den Teich. „Europa hat ein großes Potenzial, insbesondere der deutsche Markt. Das wollen wir noch stärker nutzen“, erklärt Tom Fecke, Statthalter von Royal Caribbean in Deutschland und der Schweiz. Waren 2008 sieben Megaliner mit einer Kapazität von 18 000 Gästen zwischen Mittelmeer und Ostsee unterwegs, so sind es in diesem Jahr acht mit Platz für 20 000 Gäste. Und im nächsten Jahr bleibt es zwar bei acht Schiffen, aber die Reederei ersetzt die „Legend of the Seas“ durch die „Adventure of the Seas“; der Megaliner kann 1310 mehr Gäste aufnehmen. So kommt man dann auf eine Gesamtkapazität von 21 300 Passagieren.

US-Schiffe funktionieren anders

Mit einer gewissen Gelassenheit beobachtet Falk-Hartwig Rost, Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten, den Großangriff der Royal-Caribbean-Flotte auf Europa. „Der Wettbewerb um die Kunden wird bereits an Land entschieden“, erklärt er. Die renommierte italienische Reederei mit jährlich rund 800 000 Gästen, darunter 125 000 Gäste aus Deutschland, weiß, auf was es ankommt: Liegeplätze, Logistik, Infrastruktur – und die wichtigste Frage: „Wie kommt der Kunde von zu Hause aufs Schiff?“ Will heißen, Flüge, Busse, Transfers, alles muss exakt getaktet sein.

Bei begehrten Zielen wie Barcelona haben aber zum Beispiel Newcomer wenig Chancen, direkt im Hafen anlegen zu können, sondern müssen weitab von den Städten anlegen und die Gäste mit Bussen dorthin bringen. Und in kleineren Häfen, wie zum Beispiel im Hafen der griechischen Insel Gythion, können die Ozeanriesen erst gar nicht anlegen, sondern müssen vor der Insel vor Anker gehen, sprich auf Reede. Die Gäste werden dann in sogenannten Tenderbooten an Land gebracht. Das kann Wartezeiten für die Passagiere bedeuten …

Amerikanische Schiffe in Europa: Ein bisschen anders sind sie schon, und das beginnt schon mit der Bordsprache Englisch. Außerdem wird an Deck in US-Dollar bezahlt. Ein Vorteil in Zeiten des schwachen Dollars, wie Royal-Caribbean-Manager Tom Fecke betont. Andererseits muss man wissen: US-Kreuzfahrtschiffe machen ihren Umsatz zu 65 Prozent an Bord. Das ist der Grund, warum sie meist mit überdimensionalen Casinos und Shopping Malls ausgestattet sind. Wenn Riesenschiffe wie die „Independence of the Seas“ komplett eigene Ferienwelten mit Surfpark, freitragenden Whirlpools, Eislaufbahn und Wasserpark bieten, dann steckt dahinter die Absicht, den Gast so lange wie möglich auf dem Schiff zu halten. Europäische Gäste dagegen haben andere Schwerpunkte. Falk-Hartwig Rost von MSC jedenfalls geht vorerst bei seiner Klientel davon aus: „Familien buchen keine Kreuzfahrt, um zu spielen und zu shoppen.“

source: focus