Dienstag, 6. Januar 2009

Lexikon: Vereinigte Staaten von Amerika

Vereinigte Staaten von Amerika

United States of America

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Land: Vereinigte Staaten von Amerika
Offizieller Eigenname: United States of America
Offizieller deutscher Eigenname: Vereinigte Staaten von Amerika
Name der Bewohner: (US-)Amerikaner

Nationalfeiertag: 4. Juli
Zeitzone: -6 bis -11
Hauptstadt: Washington, D.C. (563 400 Einw.)
Telefon-Vorwahl: +1
Kfz-Kennzeichen: USA
Mitgliedschaften: G-8, Nafta, Nato, OAS, OECD, OSZE, Uno

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN

AKTUELLE ENTWICKLUNG 2008

4. November Yes, we can! Das Bangen und Zittern hat ein Ende, der 44. Präsident der USA ist gewählt. Barack Hussein Obama, 47, wird der erste Schwarze auf diesem Posten sein. Fast überall auf der Welt wird die Wahl des Demokraten als historisch begrüßt und gefeiert - sogar mit "Weltpräsident" wird er ein wenig übertrieben tituliert. Als Sohn eines Kenianers und einer weißen, aus Kansas stammenden Mutter wuchs Obama auf Hawaii, in Indonesien und den USA auf. Über 66 Millionen Wahlberechtigte geben ihm ihre Stimme, sein Konkurrent, der 72-jährige republikanische Senator und Vietnamveteran John McCain erhält respektable 58 Millionen. Bei den entscheidenden insgesamt 538 Wahlmännerstimmen liegt Obama aber mit 365 zu 162 weit vorn. Das Ergebnis kommt nicht überraschend, fast alle Meinungsumfragen hatten ihn in den Wochen vor der Wahl als sicheren Sieger gesehen. Seine Kampagne hatte der Senator aus Illinois clever geplant: Perfekt inszenierte Wahlkampfauftritte, eine Spendenkampagne im Internet, die ihm hunderte Millionen Dollar einbrachte, sowie massive Fernsehwerbung ließen seinem Gegner McCain kaum eine Chance. Bei den Vorwahlen hatte es lange Zeit so ausgesehen, als würde auch diese Bewerbung eines Schwarzen scheitern. Noch nie hatte es ein Schwarzer zum Kandidaten einer der beiden großen Parteien gebracht. Seine innerparteiliche Konkurrentin, die New Yorker Senatorin und ehemalige First Lady Hillary Clinton, lieferte ihm einen erbitterten Vorwahlkampf. Erst Anfang Juni hatte Obama genug Delegiertenstimmen, um seine Nominierung zu sichern. Von der Bekanntgabe seiner Bewerbung im Februar 2007 bis zum Wahltag unterlief ihm kein einziger größerer Fehler. Die Nominierung des erfahrenen Senators Joe Biden als Vizekandidat war für Obama ebenso sehr ein Erfolg wie die Bekanntgabe von McCains Kandidatin, Sarah Palin, Gouverneurin von Alaska, zum Desaster geriet. Bei der 56. Präsidentenwahl in der Geschichte der USA geben 126 Millionen Menschen ihre Stimme ab, die Wahlbeteiligung liegt bei rund 58 Prozent, zuletzt war sie 1968 höher. Wichtige Bundesstaaten wie Florida, Ohio, North Carolina oder Virginia, die 2004 noch für Bush gestimmt hatten, fallen diesmal dem Demokraten Obama zu. Auch in beiden Häusern des Kongresses bauen die Demokraten ihre schon bestehenden Mehrheiten aus. Bis zur Amtsübergabe mit feierlichem Eid am Mittag des 20. Januar muss das Obama-Team nun ein arbeitsfähiges Kabinett auf die Beine stellen. In dieser "transition"-Periode streckt "president elect" Obama auch international seine Fühler aus. So nimmt etwa für ihn Madeleine Albright, Bill Clintons Außenministerin, als Beobachterin am G-20-Gipfel am 15. November in Washington teil. DER SPIEGEL vom 10. November: "Das Projekt Obama" und DER SPIEGEL vom 10. November: "Im Gelobten Land" und DER SPIEGEL vom 10. November: "Ein Weltkrieg ohne Krieg" und DER SPIEGEL vom 1. Dezember: "Vom Glück verwöhnt".

13. Februar Sein Schlachtruf heißt "Yes, we can!": Barack Obama triumphiert auch nach der heutigen Vorwahlrunde. Maryland, Virginia und die Hauptstadt Washington - der jugendlich wirkende schwarze Senator aus Illinois gewinnt überall klar, in Washington mit eindrucksvollen 75 Prozent der Stimmen. Er schwimmt zurzeit auf einer Woge der Sympathie von Erfolg zu Erfolg, hat Maine an der Ostküste eingesackt, Louisiana am Golf von Mexiko, Washington State am Pazifik, sogar Nebraska im Herzen der Union. Niemand scheint ihn aufhalten zu können. Während im Lager von Hillary Clinton Panik ausbricht und die ehemalige First Lady ihre Wahlkampfleiterin Patti Solis Doyle feuerte, zieht Obama bei der Delegiertenvergabe jetzt klar an seiner Konkurrentin vorbei. Aber auch mit dieser Siegesserie ist noch keine endgültige Entscheidung über die Präsidentschaftsnominierung gefallen. Über insgesamt 4049 Delegierte ist bis zur letzten Vorwahl am 7. Juni in Puerto Rico zu entscheiden. Schon nach dem "Super-Duper-Tuesday" am 5. Februar - diesem historischen Vorwahl-Dienstag, an dem in so vielen US-Bundesstaaten wie noch nie gewählt wurde - war erkennbar, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss geben würde. Hillary Clinton gegen Barack Obama, ob überhaupt einer von beiden die "magic number" von 2025 Delegierten für die Nominierung erreichen kann, ist offen. In über 30 Staaten, Außengebieten und für US-Bürger im Ausland haben die Demokraten inzwischen ihre Primaries und Caucuses abgehalten. Obama erhielt bis jetzt - nach einer vorläufigen Zählung von CNN - 1215 Delegiertenstimmen, Clinton 1190. Im Februar sind Hawaii und Wisconsin an der Reihe, Anfang März ist unter anderem der bevölkerungsreiche Staat Texas (228 Delegierte) am Start, Pennsylvania (188) Ende April und North Carolina (133) folgt Anfang Mai. Die Wahlstrategen von Hillary Clinton wissen, dass sie dort siegen muss. Der Nominierungsparteitag vom 25.-28. August in Denver schließlich besiegelt, wer am 4. November gegen den republikanischen Kandidaten antritt. Der wird wohl John McCain heißen. Der 71-jährige Senator und Vietnamkriegsheld liegt inzwischen so weit vorn, dass an seiner Nominierung in St. Paul Anfang September nicht mehr zu zweifeln ist. Sein Konkurrent Mike Huckabee konnte im Vergleich lediglich ein gutes Viertel der Delegiertenstimmen McCains gewinnen. Obama gegen McCain oder Clinton gegen McCain? Im ersten Fall gehen die Heerscharen der "pollster" von einem Sieg der Demokraten aus. Wer am 20. Januar 2009 vor dem Washingtoner Kapitol feierlich als 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt werden wird, ist noch völlig ungewiss. DER SPIEGEL vom 7. Januar: "Prinzip Hoffnung" und DER SPIEGEL vom 14. Januar: "Der Planet Wahlkampf" und DER SPIEGEL vom 28. Januar: "Die Clintons im Krieg" und DER SPIEGEL vom 2. Februar: "Alles Obama" und DER SPIEGEL vom 2. Februar: "Geister von gestern" und DER SPIEGEL vom 11. Februar: "Ich habe die größere Erfahrung" und DER SPIEGEL vom 11. Februar: "Der Menschenfänger".

DIPLOMATISCHE VERTRETUNGEN

Pariser Platz 2, D-10117 Berlin Telefon: +49-30-23 85 174Fax: -23 86 290
Internet:www.us-botschaft.deDeutsche Botschaft in den USA: 4645 Reservoir Road, N.W., Washington D. C. 20007-1998 Telefon: +01-202-298 81 40Fax: -298 42 49
Internet:www.germany-info.org
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GEOGRAFIE, BEVÖLKERUNG

Fläche: 9 826 630 km²
Verwaltung: 50 Bundesstaaten plus District of Columbia mit der Bundeshauptstadt Washington
Bevölkerung: 301,621 Mio. Einw. (2007) davon 75,1 % Weiße, 12,3 % Schwarze, 3,6 % Asiaten, Indianer 0,9 %; Hispanics 12,6 % (Census 2000)
Flüchtlinge: 843 498
In Städten leben 81 %
Bevölkerungsdichte: 33 Einw./km²
Bevölkerungwachstum: 0,9 %
Fruchtbarkeitsrate: 2,1 Geb./Frau
Landessprachen: Englisch , weitere: Spanisch
Religionen: 51,3 % Protestanten, 23,9 % Katholiken, Minderheit von Juden und Muslimen (2007)
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POLITISCHES SYSTEM

Unabhängig seit 1776. Präsidialrepublik. Verfassung von 1787, letzte Änderung 1992. Mehrheitswahlrecht. Zweikammerparlament Congress: Repräsentantenhaus (House of Representatives; 435 Abg., Direktwahl alle 2 J.) und Senat (Senate; 100 Mitgl., je 2 pro Bundesstaat; alle 2 J. Wahl eines Drittels der Senatoren für 6 J.). Allg. Wahlrecht ab 18 J. Indirekte Wahl des Staatsoberhaupts - einmalige Wiederwahl zulässig - und des Vizepräsidenten für 4 J. durch 538 direkt gewählte Wahlmänner (»electoral college«). Wahl am Dienstag nach dem ersten Montag im November. Staats- und Regierungschef: George W. Bush (seit Januar 2001) Vizepräsident: Richard Cheney (seit Januar 2001) Außenministerin: Condoleezza Rice
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MILITÄR

Allg. Wehrpflicht: nein
Streitkräfte: 1 546 372 Mann (Heer 595 946, Luftwaffe 347 400, Marine 376 750)
Militärausgaben (am BIP): 4,1 %
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GESUNDHEIT, SOZIALES, BILDUNG

Öffentliche Gesundheitsausgaben (am BIP): 6,9 %
Öffentliche Ausgaben für Bildung und Erziehung (am BIP): 5,9 %
Öffentliche Ausgaben für Altersversorgung (am BIP): 7,5 % (2003)
Medizinische Versorgung Ärzte: 2,3/1000 Einw.
Krankenhausbetten: 3,3/1000 Einw.
Säuglingssterblichkeit: 6/1000 Geb.
Müttersterblichkeit: 11/100 000 Geb.
Kinderunterernährung:
Kinderarbeit:
Armutsrate:
Frauenanteil an den Beschäftigten: 46,2 %
Zugang zu sauberem Trinkwasser: 100 % der städtischen, 100 % der ländlichen Bev.
Zugang zu sanitären Anlagen: 100 % bzw. 100 %
HIV-Infektionsrate: 0,6 %
Lebenserwartung: Männer 75 J. , Frauen 81 J.
Schulpflicht: 7-16 J.
Einschulungsquote: Primärbereich 92 % , Sekundärbereich 89 %
Analphabetenrate: Männer , Frauen
Universitäten: 4000 Colleges und Universitäten, darunter die ältesten und immer noch renommiertesten wie Harvard (gegr. 1636), College of William and Mary (1693), Yale (1701), Princeton (1746)
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WIRTSCHAFT

Währung: 1 US-Dollar (US$) = 100 Cents
Kurs (Mitte 2006): 1 US$ = 0,64 EUR (Mitte 2008)
BSP: 13 886,472 Mrd. US$
Wachstumsrate des BIP: 1,9 %
BSP/Kopf: 46 040 US$
Anteile am BIP: Landwirtschaft 1 % , Industrie 22 % , Dienstleistungen 77 % (2004)
Forschung+Entwicklungsausgaben (am BIP): 2,60 %
Arbeitslosenquote: 4,6 %
Inflationsrate: 3,2 %
Staatseinnahmen: 2285,5 Mrd. US$ (2006, Zentralstaat plus Sozialversicherungsbeiträge)
Steueraufkommen (am BIP): 11,2 %
Einkommensteuer: 35 %
Körperschaftsteuer: 35 %
Staatsausgaben: 2708,7 Mrd. US$ (2006, Zentralstaat plus Sozialversicherungsausgaben)
Haushaltsdefizit (am BIP): 3,7 % (2003)
Staatsverschuldung (am BIP):
Leistungsbilanzsaldo: -791,509 Mrd. US$
Devisenreserven: 188,259 Mrd. US$
Empfangene Entwicklungshilfe:
Geleistete Entwicklungshilfe: 27,622 Mrd. US$
Ausl. Direktinvestition: 109,754 Mrd. US$
Börse (Marktkapitalisierung am BIP): 136,9 %
Energie: Produktion 1641,0 Mio. t ÖE , Verbrauch 2325,9 Mio. t ÖE , Anteile am Verbrauch Atomenergie 7,9 %, Erdgas 24,7 %, Kohle 25,0 %, Öl 39,8 %, sonstige 2,6 %

Landwirtschaft, Rohstoffe, Industrie:
Nutzfläche: 19,1 % , von der Anbaufläche sind 12,7 % bewässert bewässert
Produkte: Weizen, Mais, Gerste, Wein, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zitrusfrüchte, Baumwolle, Tabak; Rinder-, Schweine-, und Geflügelzucht
Bewaldet: 3 031 000 km²
Rodung (jährlich): -2961 km²
Rohstoffe: Erdöl, Erdgas, Kohle, Kupfer, Eisen, Silber, Uran
Beschäftigte: Industrie 31 % (m), 11 % (w) , Landwirtschaft 4 % (m), 1 % (w) , Dienstleistung 65 % (m), 88 % (w)
Wichtige Industriezweige: Kraftfahrzeuge, Elektronik, Chemie, Maschinenbau, Flugzeuge, Rüstungsgüter, Nahrungsmittel

Außenwirtschaft:
Handelsbilanzsaldo: -758,524 Mrd. US$
Export: 1445,702 Mrd. US$ , davon Maschinen u. Anlagen 39,9 %, industrielle Vorprodukte 26,6 %, Konsumgüter 12,5 %, Kfz u. -Teile 10,3 %, Nahrungsmittel/Getränke 6,4 % (2006)
Hauptausfuhrländer: Kanada (22,2 %), Mexiko (12,9 %), Japan (5,8 %), VR China (5,3 %), Großbritannien (4,4 %), Deutschland (4,0 %) (2006)
Hightech-Exporte: 216,016 Mrd. US$
Import: 2204,226 Mrd. US$ , davon industrielle Vorprodukte 32,5 %, Konsumgüter 23,9 %, Maschinen u. Anlagen 22,6 %, Kfz u. -Teile 13,8 %, Nahrungsmittel/Getränke 4,0 % (2006)
Hauptlieferländer: Kanada (16,4 %), VR China (15,5 %), Mexiko (10,7 %), Japan (8,0 %), Deutschland (4,8 %), Großbritannien (2,9 %) (2006)
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VERKEHR

Schienennetz: 228 999 km
Straßennetz: 6 433 272 km , davon 64,5 % befestigt
Motorisierung: 808 Kfz/1000 Einw.
Internationale Flughäfen: rd. 180 (die größten: Atlanta, Chicago, Los Angeles, Dallas, San Francisco, New York-JFK)
Fluggesellschaften: American Airlines, Continental, Delta, Northwest, Southwest, United, US Airways , beförderte Passagiere: 720,548 Mio.
Haupthäfen: South Lousiana (New Orleans), Houston, New York
Binnenschifffahrt auf 41 009 km ohne Große Seen Flüssen und Kanälen möglich
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KOMMUNIKATION

Auf 1000 Einw. kommen 2109 Rundfunk-, 938 Fernsehgeräte, 606 Telefonanschlüsse, 680 Mobiltelefone, 762 PC, 630 Internet-Nutzer
IuK-Ausgaben (am BIP): 8,8 %
Anzahl Tageszeitungen:
Gesamtauflage Tageszeitungen:
Die größten Tageszeitungen und ihre Auflagen:
USA Today 2,3 Mio., Wall Street Journal 2,1 Mio., New York Times 1,0 Mio., Los Angeles Times 0,86 Mio., Washington Post 0,67 Mio. (Stand: 31.3.2008, Audit Bureau of Circulatons)
Nachrichtenagenturen: Associated Press, Bloomberg News, Dow-Jones Newswires, Jewish Telegraphic Agengy, Religion News Service, United Media, United Press International
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UMWELT, TOURISMUS

Geschützte Gebiete: 16,3 % der Landesfläche
Energieverbrauch/Kopf: 7921 kg ÖE
CO2-Emission: 5788,2 Mio. t
Verwendung des Süßwassers: Landwirtschaft 41 % , Industrie 46 % , Haushalte 13 %
Tourismus: 49,2089 Mio. Besucher
Einnahmen: 122,944 Mrd. US$
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ZUSATZINFO:

PRÄSIDENTEN UND VIZEPRÄSIDENTEN


source spiegel

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