Samstag, 7. Februar 2009

Oasis of the Seas - Kreuzfahrtschiffe 2009 Groß, größer, am größten

Kreuzfahrtschiffe 2009

Groß, größer, am größten

Das nächste Jahr ist geprägt von Superlativen: Mit neuen Riesenschiffen wie zum Beispiel der Oasis of the Seas beginnt die Ära der Gigaliner.

„Oasis of the Seas“
Wer einen Blick in die Zukunft der Kreuzschifffahrt wirft, der könnte denken, es gebe keine internationale Finanzkrise: Allein im nächsten Jahr stechen elf neue Schiffe in See. Doch damit ist noch lange nicht Schluss, insgesamt 40 große Kreuzfahrtschiffe mit einem Bauvolumen von rund 17 Milliarden Euro sollen noch bis zum Jahr 2012 ausgeliefert werden. Besonders der europäische Markt schwimmt auf der Erfolgswelle, der Schwerpunkt der Neubauaufträge liegt daher in europäischen Werften wie der Meyer-Werft in Papenburg. Sie ist bis Ende 2012 ausgebucht, zehn Luxusliner mit einem Auftragsvolumen von etwa fünf Milliarden Euro werden gebaut.

Noch also wurden keine Projekte wegen der Wirtschaftsturbulenzen gestoppt, noch wird fleißig gebaut. Ginge es derzeit nach der US-Reederei Royal Caribbean, dann könnten die Werften ruhig noch einen Zahn zulegen. Das Unternehmen weist derzeit eine Bettenauslastung von 107 Prozent vor. „Das ist der perfekte Indikator, dass wir mehr Kapazitäten im Markt brauchen“, findet Thomas Fecke, General Manager der US-Reederei für Deutschland und Österreich.

Neuer Meilenstein: Oasis of the Seas

Vor allem der Trend zu Megalinern über 100 000 Tonnen scheint ungebrochen. Royal Carribean setzt mit der Oasis of the Seas, die eine Größe von 220 000 Tonnen und Platz für 5400 Passagiere hat, einen neuen Meilenstein. Allein das Schiff ist eine Attraktion mit Highlights wie einem Sandstrand oder Rasenflächen.

Angesichts guten Wachstumszahlen gibt sich die Branche derzeit auch von der Finanzkrise unbeeindruckt. „Fünf Jahre sind für eine Werft ein komfortabler Zeitrahmen“, meint Peter Hackmann, Pressesprecher der Meyer-Werft. Die Schiffe seiner Kunden seien komplett durchfinanziert und die Reedereien trotz der Misere sehr gut aufgestellt. Allerdings räumt auch er angesichts der aktuellen Situation auf dem Weltmarkt ein: „Es wäre aber illusorisch zu glauben, dass Ende dieses Jahres noch Aufträge reinkommen werden.“

„Eine Finanzkrise kommt und geht“

Auch bei den Reedereien wird Optimismus verbreitet: „Eine Finanzkrise kommt und geht“, beschwichtigt Caroline Heidmann, Product-Manager bei Carnival Cruise Lines in Deutschland. Jedoch fügt sie hinzu: „Pläne für Neubauten und neue Routen sind teilweise Jahre im Voraus festgelegt, eine unmittelbare Reaktion auf eine Wirtschaftskrise ist ohne Weiteres sofort nicht machbar.“ Genau das aber könnte den Reedereien zum Verhängnis werden, sollten trotz aller positiven Prognosen plötzlich die Passagiere ausbleiben.

„Es gibt immer irgendwelche Unwägbarkeiten, und ein Stück weit ist das einfach das unternehmerische Risiko. Nach dem 11. September gab es kurzzeitig auch einen kleinen Rückgang“, beschwichtigt Fecke. Trotz aller Diskussionen sehe er keine Einbrüche bei den Kunden. Gerade jetzt gehe der Trend dazu, früher zu buchen. „Im Bereich Urlaub sparen die Leute ungern, sie reisen vielleicht kürzer oder in einer anderen Preiskategorie“, meint er.

US-Reedereien drängen nach Europa

Das Wachstumspotenzial liegt vor allem im europäischen Markt. Daher drängen auch die US-Reedereien verstärkt nach Europa. „Man muss keinen Hehl daraus machen, der amerikanische Markt wächst zwar nach wie vor, aber die Kurve flacht ab. Daher versuchen wir die Kreuzfahrt nach Europa zu bringen und gehen mit dem Produkt direkt zu Kunden“, so Fecke von Royal Caribbean. Im nächsten Jahr wird die Reederei so viele Ziele in Europa ansteuern, wie noch nie. Auch neue Schiffe werden in europäische Gewässer geschickt.

Die europäischen Reedereien sehen dem verstärkten Engagement der Mitbewerber aus den USA gelassen entgegen. „Das ist eher eine Belebung als Konkurrenz. Die Konzepte der Schiffe sind auf das amerikanische Publikum zugeschnitten“, meint Werner Claasen Pressesprecher von Costa Kreuzfahrten. Und auch Falk-Hartwig Rost, Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten, spricht noch nicht von Verdrängungswettbewerb, vielmehr: Erhöhte Aufmerksamkeit im Markt bringe auch mehr Aufmerksamkeit bei den Kunden.

Hemmschwellen abbauen

Denn letztlich ist die Kreuzfahrtbranche in Europa vorerst noch ein Nischenprodukt. „In den Köpfen der Menschen sitzt immer noch der Gedanke, dass man sich diese Schiffe nicht leisten kann. Wenn man ihnen dann aber ein Einstiegsangebot von 450 Euro anbieten kann, setzt der Aha-Effekt ein“, stellt Kreuzfahrt-Kenner Fecke immer wieder fest. Die Preise seien für die breite Masse gemacht, die Hemmschwelle müsse abgebaut werden.
Schwimmende Kleinstadt: Auf der „Oasis of the Seas“ finden 5400 Passagiere Platz
Royal Caribbean International ist bereits mit der „Freedom“-Klasse zu der unter anderem die Independence of the Seas gehört, im Besitz der weltweit größten Kreuzfahrtschiffe. Mit der Oasis of the Seas toppt sich die Reederei noch einmal selbst, denn das Schiff ist in jeder Hinsicht ein Superlativ: Mit Baukosten in Höhe von circa 1,2 Milliarden Euro und Platz für 5400 Passagiere ist der Gigaliner der größte und teuerste Ozeanriese, der jemals gebaut wurde.

Sieben Lifestyle-Areale

Mit 16 Decks erinnert die Oasis of the Seas an ein Hochhaus, und angesichts der Bettenzahl findet eine Kleinstadt Platz an Bord. Um jedem Passagier etwas nach seinem Geschmack zu bieten, ist das Schiff in sieben Lifestyle-Areale eingeteilt. Sie reichen vom Amphitheater mit Sprungtürmen am Heck des Schiffs über einen Sandstrand und eine Seilbahn, an der die Passagiere hoch über der Jahrmarktmeile 25 Meter abwärts gleiten können, bis hin zu einem begrünten „Central Park“.

Schwesterschiff kommt 2010

Am 12. Dezember 2009 bricht die Oasis of the Seas zu ihrer Jungfernfahrt auf. Zunächst wird sie auf 7-Nächte-Routen in der östlichen Karibik unterwegs sein, ab 1. Mai 2010 im wöchentlichen Wechsel auch in der westlichen Karibik.

Der Gigaliner wird allerdings nicht lange alleine bleiben. Das Schwesterschiff Allure of the Seas wird die neue Kreuzfahrtklasse bereits 2010 verstärken.
Kategorie:Vier Sterne Plus
Größe:220 900 BRZ, 360 Meter lang
Passagiere/Crew:5400/k. A.
Besonderheiten:„Central Park“, Grünanlage an Bord des Schiffes; Unterhaltungbereich „Board Walk“ mit nostalgischem Jahrmarktflair; Aquatheater; Loft-Suiten; Strandpool
Routen:östliche und westliche Karibik
Preisbeispiel:7 Nächte östliche Karibik ab 569 Euro
Verpflegung:inklusive, außer Spezialitätenrestaurants
Getränke:Wasser, Eiswasser, Tee, Kaffee und Limonade inklusive
Trinkgeld:8 Euro pro Tag und Person; Trinkgelder können vor Reisebeginn bei Buchung gezahlt werden oder sind an Bord zu entrichten
Landausflüge:Preise variieren je nach Ausflug
Bordsprache/Währung:Englisch/US-Dollar
Rauchen:nur in ausgewiesenen Raucherzonen
Start:Dezember 2009
Informationen:www.royalcaribbean.de

Die MSC Splendida ist das größte Schiff, das bislang für eine europäische Reederei gebaut wurde
Die italienische Reederei MSC Crociere hat mit der MSC Splendida und der baugleichen MSC Fantasia die größten Kreuzfahrtschiffe in Auftrag gegeben, die jemals für eine europäische Reederei gebaut wurden. 3959 Passagiere finden an Bord Platz.

Butler-Service und Swarovski

Und nicht nur das: Mit den neuen Schiffen wagt sich MSC ins Luxussegment vor und lässt die Tradition der „Ersten Klasse“ auf ihren Kreuzfahrtschiffen wieder aufleben.

Im sogenannten „Yacht Club“ mit 99 Suiten, die bis zu 65 Quadratmeter groß sind, kommen die Gäste in den Genuss eines exklusiven Services, der ihnen das Gefühl geben soll, an Bord einer Luxusjacht zu sein: Ein Butler kümmert sich um das Gepäck, serviert ganz klassisch den Nachmittagstee und arrangiert auch kleine Privatpartys in der Kabine.

Aussichts-Lounge und Swarovski-Boden

Eine „Observation Lounge“ mit einer vollverglasten Front bietet den VIP-Passagieren freie Sicht auf Meer und Anlaufhäfen. Boden und Treppen sind mit Swarovski-Steinen verziert. Auch erhalten die Erste-Klasse-Passagiere einen privaten Zugang zum 1500 Quadratmeter großen „Aurea Spa“.

MSC Crociere wird seine Flotte bis 2009 zunächst um drei Schiffe auf zwölf steigern und möchte damit einen Passagierzuwachs von 50 Prozent erzielen. 2009 unternimmt auch die MSC Magnifica, die zur Musica-Klasse gehört, ihre Jungfernfahrt. Bis 2012 wird die Flotte der Reederei um weitere zwei Schiffe wachsen, die bereits in Auftrag gegeben wurden.
Kategorie:Vier Sterne plus/Fünf Sterne im „Yacht Club“
Größe:133 500 BRZ, 333 Meter lang
Passagiere/Crew:3959/1325
Besonderheiten:MSC Yacht Club mit 99 Suiten, Butler Service und weitläufigen Gesellschaftsräumen und „Observation Lounge“; Gesundheitszentrum inklusive MSC Aurea Spa auf 1615 Quadratmetern; Formel-1-Simulator; 6000 Quadratmeter Restaurants
Routen:Mittelmeer (ganzjährig ab/bis Genua)
Preisbeispiel:6-tägige Jungfernfahrt ab 529 Euro, 8-tägige Kreuzfahrt ins westliche Mittelmeer ab 739 Euro
Verpflegung:Vollpension (inkl. Obstkorb auf der Kabine, Tee und Imbiss am Nachmittag, Mitternachtsbuffet, Willkommensbuffet, Cocktail mit dem Kapitän, Gala-Abende mit besonderen Menüs und Themen
Getränke:nicht inklusive; Getränkepakete buchbar
Trinkgeld:nicht inklusive
Landausflüge:ab 25 Euro
Bordsprache/Währung:Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch/Euro
Rauchen:nur in gekennzeichneten Bereichen
Start:13. Juli 2009
Informationen:www.msc-kreuzfahrten.de

Das neue Schiff der Carnival Cruise Lines, die Carnival Dream bietet 3652 Passagieren Platz und ist das erste Schiff einer neuen Kategorie der Kreuzfahrtlinie
Mit einer Größe von 130 000 Tonnen ist die Carnival Dream das größte schwimmende Resort, das Carnival Cruise Lines jemals gebaut hat. Ein Highlight werden die frei über dem Meer schwebenden Whirlpools sein. Sowie das „Water Works“, ein riesiger Wasserfun-Park mit Rutschen.

Mehr Wellness und mehr Fläche

Darüber hinaus erwartet die 3652 Passagiere an Bord ein größerer Spa-Bereich, der sogenannte „Cloud 9 Spa“. 68 Spa-Kabinen und -Suiten haben einen Privataufzug zum Wellnessareal.

Zudem ist die Außenfläche an Deck größer als bei den anderen Schiffen der Flotte, und es wird den großen Unterhaltungskomplex „Piazza“ mit Restaurants geben.
Kategorie:Vier Sterne plus
Größe:130 000 BRZ, 306 Meter lang
Passagiere/Crew:3646/1367
Besonderheiten:„Piazza Dining & Entertainment Complex“, frei schwebende Whirlpools, Wasserfunpark „Carnival Waterworks“, „Cloud 9 Spa“
Routen:Karibik
Preisbeispiel:7 Nächte Karibik ab 610 Euro
Verpflegung:Vollpension
Getränke:Säfte, Kaffee und Tee im Buffet-Restaurant inklusive
Trinkgeld:10 US-Dollar pro Tag und Person sind im Reisepreis enthalten
Landausflüge:ab 30 US-Dollar
Bordsprache/Währung:Englisch/US-Dollar
Rauchen:in der Kabine und in ausgewiesenen Bars
Start:21. September 2009
Informationen:www.carnivalcruiselines.de


source: focus

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen