Mittwoch, 8. Oktober 2008

"Billig Shoppen in den USA"

Reportage

"Billig Shoppen in den USA"
Im Kaufrausch: Familie B. aus Gladbeck
© stern TV
Im Kaufrausch: Familie B. aus Gladbeck

Das neueste Paradies für deutsche Schnäppchenjäger: die Vereinigten Staaten. Kein Wunder, denn der Euro steht derzeit bei etwa 1, 50 Dollar. Die deutsche Reiseindustrie rechnet mit einem Umsatzplus von 40 Prozent auf USA-Reisen. Das Fremdenverkehrsbüro NYC & Company geht davon aus, die 500.000-Besucher-Grenze (nur Deutsche nach New York) in diesem Jahr knacken zu können. Eine Reportage von Michael Nieberg.

Keine utopischen Vorstellungen, denn der starke Euro lässt die Herzen deutscher Shopper schwach werden: Ralph Lauren-Jeans, die in Deutschland um die 80 Euro kosten, findet man selbst in teuren New Yorker Kaufhäusern für umgerechnet 50 Euro. Und Laptops von Sony, die auf dem deutschen Markt 1. 500 Euro wert sind, werden in den USA für umgerechnet 900 Euro verkauft. Allerdings: Bis zu 27 % erhebt der Zoll auf eingeführte Waren. Jeden Tag gehen den Beamten zahlreiche USA-Touristen ins Netz, die angeblich von den Einfuhrgrenzen (175 Euro Warenwert pro Person) noch nie etwas gehört haben wollen.

Familie B. aus Gladbeck fliegt für sechs Wochen in die USA in die Ferien. Aber als allererstes geht es nach New York, das Shopping-Paradies für Jürgen (46), Simone (37), Michelle und Madeleine. An Designermode sind die Gladbecker weniger interessiert. Vielmehr stehen die beiden 15- und 12-jährigen Töchter auf Marken wie Diesel und Converse.

Allein 1. 000 Euro haben der Industrieglasmachermeister und die Bürokauffrau für die New York-Shoppingtour eingeplant, die Töchter haben jeweils 450 Euro gespart. stern TV Reportage begleitet die Familie beim Shoppen in New York und in ein großes Outlet - Center mit über 200 Läden vor den Toren der Weltstadt. Dort geraten die Vier angesichts der günstigen Preise in einen regelrechten Kaufrausch...
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Der Deutsche Rüdiger W. (45) leitet seit 2005 mit seiner Kollegin Gabriele C. (53) in Florida eine Immobilien-Agentur. Der schwache Dollar und die Bankenkrise in den USA sorgen für viel Arbeit. Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage an Immobilien ist groß. Luxusvillen, Ferienhäuser und Eigentumswohnungen, alles 30 bis 40 Prozent billiger als noch im Jahr 2005. Ganze Straßenzüge stehen in Florida zum Verkauf.

Pascal G. (32) und Hans-Joachim H. (62) sind zwei von 900 Zollbeamten am Frankfurter Flughafen. Bei der Gepäck- und Passagierkontrolle haben sie seit etwa einem Jahr ein verstärktes Augenmerk auf USA-Touristen. Die wenigstens wissen, dass sie eine Freigrenze von nur 175 Euro pro Person haben. Nur wenige kommen freiwillig zum Zollbüro, um ihre neue Kamera oder ein Laptop anzumelden. "Eher die Ausnahme, viele hier werden spontan zu Steuerbetrügern, wenn sie meinen, aufgrund des Andrangs doch unbeobachtet an uns vorbei zu kommen," berichtet der Zollbeamte, der seit 1972 Erfahrungen als "Grenzer" hat.

source stern

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