Donnerstag, 2. Oktober 2008

US-Immobilien nur schwer zu verkaufen

Mit der Verabschiedung des 700-Milliarden-Rettungspakets hoffen die Politiker, die Bankenkrise in den Griff zu bekommen. Das wird auch Zeit.
Washington
Hektische Betriebsamkeit nach der Kongress-Entscheidung
Die Auswirkungen werden immer stärker spürbar, und zwar in verschiedenen Bereichen. Allein 2007 mussten in den USA 2,2 Millionen Häuser zwangsversteigert werden. Gegenüber 2006 ist das ein Anstieg um 75 Prozent. Bei vielen Banken ist das Geld so knapp, dass sie Kredite radikal kürzen. „Ich hatte 400 000 Dollar Kreditspielraum“, meint etwa Anthony Gallo, der eine Schreinerei in Kansas City betreibt. „Der wurde mir über Nacht auf 175 000 Dollar verkleinert. Jetzt muss ich sehen, wie ich an Geld komme, mit dem ich meine Arbeiter bezahlen kann.“

Anbieter gehen mit Preisen oft drastisch runter

Bauunternehmer Mick Pattinson aus Carlsbad in Kalifornien musste bereits 100 seiner 140 Angestellten entlassen. „Die Bank gab mir immer weniger Kredit“, erzählt er. Jetzt sitzt Pattinson auf zwölf halb fertigen Häusern und rätselt, wann seine Bank wieder flüssig sein wird.

Der Hausverkauf wird immer schwieriger. Charles Lewis aus Fairfax/Virginia findet seit Monaten keinen Käufer für sein Eigenheim. „Ich bin beim Kaufpreis schon um 50 000 Dollar runtergegangen, aber die Leute haben einfach kein Geld“, meint er. „Wenn das so weitergeht, nützen irgendwann auch Zwangsversteigerungen nichts mehr. Es muss schließlich jemanden geben, der für die Häuser noch etwas bieten kann.“

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