Freitag, 10. Oktober 2008

Sonnenuntergänge - Traumhaftes Verschwinden

08.10.08, 16:46

Sonnenuntergänge

Traumhaftes Verschwinden

Vergänglich und doch unvergesslich – wo die goldenen Minuten zwischen Tag und Nacht allein schon eine Reise wert sind.
Von FOCUS-Online-Autor Hans-Werner Rodrian
Allein mit den Wellen in Florida
Hinspazieren, staunen, Händchen halten: Was gibt es Schöneres, als einen grandiosen Urlaubstag in der untergehenden Sonne ausklingen zu lassen? Überall auf der Welt schlägt dann die Stunde der Romantiker, der Liebespaare, der stilvollen Genießer. Hier ist eine Auswahl der besten Plätze für diese einmaligen Stunden. Dazu gibt es wertvolle Tipps, was man unbedingt dorthin mitnehmen sollte.
Im Oman stellen sich arabisch-karibische Gefühle ein
Es ist fast zu kitschig, um wahr zu sein. Hinter der Palmen-Silhouette versinkt die Sonne im arabischen Golf. Die Bucht liegt mitten in der Stadt Muscat, und trotzdem hat man am Qurum Beach das Gefühl, weit weg zu sein von den Dingen. Da trübt kein Hochhaus, kein Hotel, kein Fels die Sicht. Mit etwas Glück findet man hier sogar die seltenen rosa Meeresschnecken. Langsam, ganz langsam färbt sich der Himmel von Zitronengelb über Hellrosa bis hin zu Ziegelrot. Strandbuden und ähnlichen Schnickschnack gibt es in Muscat nicht. Wer sich nicht selbst versorgt hat, der findet an der Straße hinterm Strand nur ein paar Cafés, wo die Omanis zum Sonnenuntergang eine Wasserpfeife rauchen.
So lässt´s sich aushalten: Sonnenuntergangsparty am Clearwater Strand von Florida
Die Kenner rücken mit Klappstühlen und Sektkelchen an, weniger Vornehme haben die Dose Bier im Rucksack. Doch alle wollen sie das Gleiche: feiern. Floridas Sonnenuntergänge sind ein einziges fröhliches Sunset-Festival. Schon lange bevor die feuerrote Riesenorange am Horizont verschwindet, beginnt am Pier 60 von Clearwater Beach die große Sonnenuntergangsfeier. Mit dabei: Gaukler, Akrobaten, Künstler. Doch am schönsten ist das Farbenspiel, wenn die Sonne bereits versunken ist. Spektakulär färbt sich der Golf von Mexiko dann von Zartrosa über Burgunderrot bis zum tiefsten Purpur. Wer mag sich da noch an den lästigen Kunsthandwerkverkäufern stören?
Santorin im Licht der untergehenden Sonne
Santorin ist die Diva unter den Kykladeninseln. Und Oia heißt ihr schönstes Dorf. Wer am späten Nachmittag durch die engen Gassen der Würfelzuckerhäuschen 300 Meter über dem Meer spaziert, der hat nur ein Ziel: den Sonnenuntergang am berühmten Kraterrand. Jeder will rechtzeitig auf den hohen Klippen an Santorins Nordspitze stehen, ehe der rotglühende Feuerball der Sonne von einer fast schwarzen Ägäis verschluckt wird. Nirgendwo sonst findet das helle Licht der Ägäis eine atemberaubendere Kulisse als auf der vulkanischen Inselschönheit. Und drüben, auf der Landzunge gegenüber, raucht noch immer die Erde. Perfekt wird der Abend in Santorin natürlich, wenn man für die Nacht ein Zimmer in einer der Höhlenwohnungen bekommen hat. Einst wurden die in den weichen Bimsstein gegraben, und heute werden sie samt ihren weißgekalkten Terrassen als Apartments an Fremde vermietet.
Asiatische Perle: Der Strand von Ko Pha Ngan gilt als einer der schönsten in Thailand
Hektik ade – Ko Pha Ngan ist die immer noch schönste Traveller-Insel Thailands und Ton Nai Pan mit seinem blendend weißen Sand ganz klar ihr bester Strand. Nur per Boot oder Allrad erreichbar, wird die abgelegene Idylle bei Vollmond zum echten Mythos, wenn die Sonne in allen Schattierungen zwischen Gelb, Grün und Blau den Ozean verzaubert. Zu „Full Moon“ ist man hier mit dem Sonnenuntergang, dem Vollmond und seinem Cocktail nämlich ganz allein. Die restliche Welt nimmt nämlich am anderen Inselende an der berühmten Vollmondparty von Haad Rin teil.
Ein Köcherbaum im namibischen Abendlicht
Wie Scherenschnitte recken die Köcherbäume ihre drachenförmigen Blätter in den unwirklich leuchtenden Wüstenhimmel des südlichen Afrika. Der Name des archaischen Baums erinnert daran, dass früher die Buschmänner aus den hohlen Stämmen Köcher für ihre Pfeile schnitzten. Nur bei der Farm Gariganus in der Nähe der Ortschaft Keetmanshoop, 500 Kilometer südlich von Windhoek, bilden die sonst stets einzeln stehenden Pflanzen einen richtigen Wald – die Bühne für eines der prächtigsten Naturschauspiele auf dem schwarzen Kontinent. Auf großen Felsen machen es sich die Besucher der nahegelegenen Farm-Campsite bequem, bis die Sonne urplötzlich von der afrikanischen Nacht verschluckt wird. Das Bier (am besten natürlich Windhoek-Lager, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot) muss man allerdings selbst mitnehmen, denn eine Bar gibt’s hier nicht.

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